Tag 957: Health Supremacy, Twitter und Endemie

Oberer Klaftersee in den Schladminger Tauern, 23. Oktober 2022, deutliche Plusgrade selbst auf 2600m Höhe

Der Arsch hat also Twitter gekauft. Für 44 Milliarden Euro. Dem reichsten Mensch der Welt gehört nun Twitter, dem zweitreichsten die Washington Post, dem fünftreichsten Facebook, Instagram und Whatsapp. Rechte nutzen besonders gerne Telegram und Tiktok gehört China. In Österreich stellt die ÖVP im ORF-Stiftungsrat die Mehrheit. ORF-Landesstudios sind genauso wie Lokalzeitungen meistens schwarz gefärbt. Missliebige Chefredakteure wurden mit der zwielichten Machtergreifung von Kurz ausgetauscht und durch konservativ-libertäre ersetzt. Egal, wie man es betrachtet – die Entwicklung der freien Medien sieht eher düster aus, wenn Parteien und Oligarchen bestimmen, was geschrieben werden darf.

Wie tun wir jetzt mit Twitter weiter? Aus Protest Twitter verlassen, aber wohin? Ein Teil wandert zum dezentralen und nicht ganz so leicht verständlichen Mastodon-Netzwerk ab, aber eben nur ein Teil. Muss man jetzt immer beide Plattformen bespielen, wenn man seine “Herde behalten will? So einfach ist das nicht, zeitaufwändiger wird es jedenfalls.

Ich bleibe aus zwei gewichtigen Gründen: Ein riesiges Problem in den letzten Jahren ist, dass rechte Populisten wesentlich geschlossener auftreten und das Internet besser zu nutzen wissen als die “Linken”. Die Vernunftbegabten teilen sich oft in viele Gruppen auf und reiben sich an Differenzen, obwohl sie im großen und ganzen einen ethischen Grundkonsens teilen. Die Demokratiezerstörer sind lachende Dritte und gewinnen Wahlen um Wahlen bzw. sorgen mit Drohkulisse dafür, dass ihre Inhalte zunehmend übernommen werden (siehe MFG, Grüne gegen Impfpflicht, Afd). Wenn jetzt die vernünftigen und gemäßigten alle gehen, aber nicht geschlossen zur nächsten Plattform, sondern sich zerstreuen, haben die Bösen praktisch kampflos ein mächtiges Kommunikationstool erobert, wo sie unter sich sind und sich weiter radikalisieren können. Das dürfen wir nicht zulassen, uns selbst weiterzuschwachen. Ich sage also, standhaft bleiben, solang die Vernunft, Demokraten, Antifaschisten, etc. die Mehrheit bilden.

Der zweite Grund ist der Wissensschatz der anderen User auf Twitter. Nirgendwo werde ich so gut und seriös informiert wie hier. Twitter ist nicht per se schlecht, man braucht eine gewisse Medienkompetenz für die Inhalte wie für jedes Medium. Voraussetzung für meinen Blog sind Informationen direkt von der Quelle, also von Forschern und wissenschaftlichen Autoren, die man direkt anschreiben kann. Sie alle übernehmen für einen Laien wie mich den “Peer Review”, d.h., sie sichten neue Veröffentlichungen, Preprint oder offiziell peer-reviewed, und interpretieren die Ergebnisse, hinterfragen Methoden und stellen Kontext her. Ohne deren Vorarbeit und ständigen Austausch hätte ich den Blog niemals in der bestehenden Tiefe betreiben können.

Natürlich gibt es auch noch eine persönliche Note, denn der Austausch mit Gleichgesinnten tut gerade in diesen Zeiten seelisch enorm gut. Es ist wichtig, sich zu klarzumachen, dass es immer richtig sein wird, sich nicht mit einer potentiell schweren Infektionskrankheit zu infizieren, und den Kontakt mit dem Antigen durch wiederholte Impfungen vorzuziehen. Eine Followerin brachte es mit einem treffenden Vergleich aus dem Star Trek Universum auf den Punkt:

“Die Schiffsärztin Crusher bemerkt, dass dauernd Menschen vom Schiff verschwinden, bis sie letztlich alleine ist. Sehr weird! Sie stellt dem Schiffscomputer viele Fragen, nix Vernünftiges, vielleicht ist sie verrückt geworden.. bis sie sich fragt: Was ist, wenn mit mir alles in Ordnung ist und mit dem Universum stimmt etwas nicht?! Bingo!

Sie befiehlt dem Schiffscomputer: Beschreibe das Universum!

‘Das Universum ist ein Sphäroid mit 500 km Durchmesser und ist dabei zu kollabieren.

– Sie war in einem Minischwarzloch gefangen, das bei einem Experiment entstand – und natürlich findet sie den Weg zurück auf die echte Enterprise.

Fazit: Nicht immer hat die Mehrheit Recht.. Selbst wenn man sich zunehmend einsamer fühlt, könnte man auf dem richtigen (ja, das ist auch ein Defintionsfrage) Weg sein.”

Ich werde also (vorerst) bleiben und weiter meinen Weg gehen – aufklären, andere warnen, und (nicht nur) über Pandemie und Klimanotstand twittern und bloggen, egal welcher Vollkoffer gerade am Ruder steht.

Wir haben weiter eine Pandemie und endemisch heißt nicht harmlos

STIKO-Vorsitzender Mertens richtet in seiner Position irreparablen Schaden an. Wenigstens stellt der Bayrische Rundfunk klar, dass weder die WHO noch Macron die Pandemie für beendet erklärt haben.

“Leider wird das Ausrufen einer Endemie gerne als Freibrief für den Wegfall jeglicher Anstrengungen gegen COVID-19 gesehen.”

Virologe Oliver Keppler, 28.10.22

“Ich think we need to be careful with words here in terms of the word endemic. Yes, endemic means, in a sense, that the virus is present and transmitting at lower levels, usually with some form of seasonal transmission or increases that are seasonal or outbreaks on top of an endemic situation. That’s very classic for many infectious diseases but remember endemic HIV and endemic tuberculosis and endemic malaria kill millions of people on this planet every year. So please don’t equate endemic with equals good. Endemic diseases require strong control programs to reduce the infections, to reduce the suffering, to reduce the death. So just changing from pandemic to endemic ist changing the label. That doesn’t change the challenge we face. We need sustained control on this virus, we need sustained protection of our most vulnerable, we need strong health systems to deal with those infections we can’t prevent, and we need to be able to continue to do that with the levels of infection we experience.”

Dr. Mike Ryan, WHO, 12.03.22

Das stört natürlich unsere Haus- und Hofexperten nicht, die sich der irreführenden Endemieausruferei gleich anschließen und denen, wie könnte es anders sein, von Köksal Baltaci eine Bühne geboten wird.

Viel hab ich dazu nicht sagen, dazu hab ich bereits am 26. Jänner 2022 (“Tag 685: Endemie, aber zu welchem Preis?”) gebloggt und am 23. März 2022 nachgelegt (“Tag 740: Ende nie statt Endemie”).

Das Gerede von den “nicht mehr überlasteten Spitälern” verzapfen auch nur noch Ignoranten, die seit langem kein Spital mehr von innen gesehen haben. Die Spitäler sind dermaßen schlecht beieinander, dass man nicht nur aufzugeben versucht, eigene Covidstationen zu schaffen, sondern auch die bestmögliche Versorgung bei anderen Krankheiten und Notfällen nicht mehr gegeben ist. Das heißt mit anderen Worten: Triage. Was im Spital ja durchaus Alltag ist, aber es anekdotisch kommt es immer häufiger vor, dass ältere Menschen nicht mehr aufgenommen werden. In Deutschland ist die Situation katastrophal – dort wird im ZDF auch darüber berichtet (“Notruf aus der Notaufnahme”, 4:55 Min). Wie schlimm sieht es in Österreich aus? In der ZiB1 und ZiB2, jenen Nachrichtensendungen im ORF, die am häufigsten gesehen werden, sind solche dramatischen Berichte Fehlanzeige. Einzig im Standard gab es im Februar einen deutlichen Artikel dazu. Seit dem Sommer 2021 befinden sich die Spitäler jedoch in einer “Dauerwelle” aus ständigem Personalmangel, erhöhtem Patientenaufkommen und verschobenen Operationen, die nachgeholt werden müssen.

Dazu kommt das weiterhin in den meisten Berichten ignorierte LongCOVID, das selbst die WHO inzwischen offensiv anspricht. Sehr empfehlen kann ich diese Comic-Story im “Guardian” über ehemals aktive Sportlerin, die durch LongCOVID im Rollstuhl gelandet ist – wer keine langen Texte lesen mag oder kann, der versteht auch hier deutlich, welche schwerwiegenden Einbußen der Lebensqualität diese chronische Erkrankung mit sich bringt.

Health Supremacy: Überlegenheitsdenken als Rückkehr des Faschismus

Die Empörung ist immer groß bei Vergleichen mit den Nationalsozialismus. Es ist aber auch Ausdruck der Hilflosigkeit, die man angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen empfindet. Eugenik, Sozialdarwinismus, Faschismus – Begriffe aus der Vergangenheit scheinen nicht wirklich treffsicher, obwohl es stark daran erinnert, wenn es wieder heißt: “Er ist an Covid19 verstorben und war vorerkrankt.

Der Nationalsozialismus begann nicht mit dem Holocaust, sondern war damit am Höhepunkt viele Jahre später. Es begann alles mit kleinen Schritten.

Jeder Schritt war so winzig, so belanglos, so plausibel gerechtfertigt, dass auf täglicher Basis niemand verstand, was das Ganze im Prinzip bedeuten sollte und wohin all diese ,winzigen Maßnahmen’ eines Tages führen würden. […] Auf täglicher Basis verstand es keiner, genau so wenig wie ein Bauer in seinem Feld sein Getreide von einem Tag auf den nächsten wachsen sieht. Jede Handlung ist aber schlimmer als die letzte, doch nur ein wenig schlimmer.”

(Milton Mayer, “They Thought They Were Free: The Germans, 1933-45”. 368 Seiten. Zweite, durchgesehene Auflage. University of Chicago Press, Chicago 2013)

“Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem großen Schritt, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien für eine große Empörung. Erst wird gesagt, dann wird getan.”

Michael Köhlmeier am 04.05.2018

Und abschließend:

“Und wenn Unrecht und Grauen in vergangenen Zeiten uns nicht mehr als Schuld angelastet werden können, weil wir damals noch nicht auf der Welt waren, so tragen wir doch Verantwortung. Eine Verantwortung, die darin besteht, aus der Geschichte zu lernen. Und uns von niemandem einreden zu lassen, dies könne geschehen, ohne heute mit damals zu vergleichen!”

Auch jetzt erleben wir, wie seit Jahren die Grenzen des Ungeheuerlichen immer wieder verschoben werden, oder wie Ex-Kanzler Kurz einmal in einem Interview sagte “Vor drei Jahren wäre das, was ich heute sage, noch als rechtsradikal bezeichnet worden.”

Diese Anfänge zu erkennen und frühzeitig zu unterbinden, ist die Aufgabe aller nachfolgenden Generationen seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Nie wieder – hieß es nicht umsonst jahrzehntelang. Wir erleben seit einigen Jahren, dass ungeheuerliche Taten und Aussagen keine Konsequenzen mehr haben. Ich erinnere an die Fluchtbewegungen 2015, in dessen Folge in Deutschland hunderte Asylheime brannten, Flüchtlinge in öffentlichen Verkehrsmitteln bespuckt und bepinkelt wurden. m russischen Angriffskrieg fordern Linke die Ukraine ernsthaft auf, sich mit einem Terrorstaat an den Verhandlungstisch zu setzen, der systematischen Genozid begeht, dazu zählt auch die Deportation von tausenden ukrainischen Kindern.

“Kidnapping children en masse and seeking to assimilate them in a foreign culture is genocide according to Article 2 Section E of the 1948 genocide convention.”

Historiker Timothy Snyder, 01.06.22 auf Twitter

Nationalsozialistische Rassenhygiene ist eine Teilmenge der Eugenik. Eine Form von Eugenik bestand bis weit ins letzte Jahrhundert u.a. in Zwangssterilisationen von geistig Behinderten in vielen Ländern, z.B. in Schweden bis in das Jahr 1976 oder in der Slowakei bis 2004.

Auch der Schweizer Medizinhistoriker Flurin Condrau warnte bereits vor einem Jahr vor Eugenik. In schwedischen Pflegeheimen ließ man Covid-Patienten einfach alleine sterben, um Personal nicht anzustecken.

Das ist ein sehr dünnes Eis mit “lebenswertem” und “lebensunwertem Leben”, das nach dem Grad der Leistungsfähig den Wert und Nutzen für die Gesellschaft bemisst.

Der deutsche Sachverständigenrat Klaus Stöhr vom 13.07.22 verschriftlicht das, was viele denken, aber nicht offen aussprechen:

“Letztlich betrifft eine Atemwegspandemie wie Corona hauptsächlich die Vulnerablen – also diejenigen, die näher am Ende stehen als andere.”

Nebenbei ist Covid eine Gefäßentzündungspandemie – die winzige Blutgerinnsel und Entzündungen im ganzen Körper auslöst, und damit HIV beunruhigend ähnlich sieht.

Der grüne Gesundheitsminister Rauch hat mit Amtsantritt den Grundkonsens des Rechtsstaats, “dass sich die Stärke vom Volk am Wohl des Schwächsten misst“, ebenso verlassen:

“Trotzdem kann ich die Maßnahmenplanung nicht ausschließlich daran ausrichten, was für die am meisten gefährdete Gruppe gerade notwendig ist” (Standard-Interview, 10.03.22)

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger wollte im September 2021 alle Maßnahmen, v.a. an den Schulen, fallen lassen, sobald die Durchimpfungsrate der Über 12jährigen über 75% betragen hätte – nach dänischem Vorbild. In Dänemark gab es von den Schulen ausgehend jedoch starke Wiederanstiege in der DELTA-Welle, ebenso in den Spitälern. Egal waren offenbar alle Kinder unter 12 Jahren, deren Impfung erst im Spätherbst zugelassen wurde – die Durchimpfungsrate unter 15 Jahren ist weiterhin erbärmlich mit unter 25%. Die NEOS wollten auch einen Chefepidemiologen [Allerberger] nach schwedischem Vorbild Tegnells, dessen Pandemiepolitik nicht nur gescheitert ist, sondern das Scheitern zum weltweiten Vorbild auserkoren hat.

Health Supremacy … ist eine faschistische Ideologie, die durch die Pandemie Auftrieb erhalten hat. Sie besagt, dass jene, die gesund sind, von Natur aus ein Privileg haben, Schwächere in der Gesellschaft zu beherrschen und zu missbrauchen. Health Supremacy hängt eng mit Ableismus zusammen, der Diskriminierung und Abwertung von behinderten Menschen durch ein Überlegenheitsdenken. Eugenik ist eine Form von Health Supremacy. Aus einem ähnlichen Dunstkreis, in dem sich rechtes Gedankengut, Esoterik und Neoliberalismus vermischen, stammen die Hygiene-Hypothese bzw. “Immune debt”, dass regelmäßige Infektionen das Immunsystem trainieren würden. Bei NEOS-Politiker Strolz finden sich immer wieder Ansätze aus der esoterischen Rudolf-Steiner-Ideologie.

“Seriöse Kinderärzte möchten, dass Kinder gesund bleiben. Deshalb impfen sie auch gegen vermeidbare Krankheiten. Nur esoterische Antroposophen, die auf Basis des Okkultismus von Rudolf Steiner agieren, nennen das “Entwicklungskrankheiten“, die Analyse von Citizen Journalistin @Shirleyinaktiv

Das führt natürlich zu Ende gedacht soweit, dass Menschen mit schwachem Immunsystem an der Infektion versterben oder schwerkrank werden, und jene, deren Immunsystem “überreagiert” (Zytokinsturm), an LongCOVID erkranken können. Nun sind die Health Supremacists aber keine abgeschlossene Gruppe, sondern Teil der Gesellschaft. Wir wissen auch, dass wir keine “private Luft” einatmen, wenn wir gemeinsam mit anderen in einem Raum sind. Damit gefährden alle, die ihr Immunsystem für überlegen halten, ohne Schutzvorkehrungen auch Menschen, die chronisch krank sind oder eine Behinderung haben, die die Atemwege einschränkt. Die Gesellschaft funktioniert nun mal nur im Ganzen, darum braucht es Regeln und Pflichten.

Die Positionen der Parteien und ihre bevorzugten “Experten” sind bekannt. Die NEOS bezogen sich auf Sprenger und Allerberger. Die SPÖ OÖ tourt mit Sprenger durchs Land. Polaschek hat Apfalter. Rauch hat auch Sprenger und Gartlehner. Die Pandemiepolitik legt beredtes Zeugnis ab. Wir erleben Health Supremacy and Gaslighting – Mobbing all jener, die sich schützen müssen oder wollen, und Verharmlosung/Schikane der LongCOVID-Opfer – quasi täglich. ZeroCOVID wird als wirtschaftsschädigend wöchentlich in den Medien gebasht …

„Null Covid, null Einkommen, null Zukunft…“ (ORF ZiB1, 15.10.22)

während bei uns LongCOVID-Patienten null Einkommen, null Zukunft haben, lange auf Arzttermine warten müssen und sich mit dem AMS, der PVA und den Krankenkassen herumstreiten müssen, dass ihre Krankheit tatsächlich anerkannt wird.

“Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Ausbrüche des Coronavirus belasten die Wirtschaft.” (ORF Text, 26.10.22)

Niemand hinterfragt, weshalb China diese strenge Eindämmungspolitik betreibt – dass unsere Wirtschaft stillstehen würde, wenn sie das Virus wie im Westen ungebremst durchlaufen lassen würden. Nicht nur die Spitäler würden kollabieren, sondern auch Millionen LongCOVID-Kranke hinzukommen.

Bei uns gibt es Arbeitskräftemangel in allen Bereichen, besonders aber im Bildungs- und Gesundheitswesen. Statt Dauerkrankenstände wegen Akut-Covid und Langzeitkrankenstände wegen LongCOVID führt man jetzt immer wieder die Pensionierungswelle ins Feld, wie bequem…

In der Steiermark werden isolierte Alte und Schwerkranke nicht mehr zur Impfung gefahren, in der Schweiz ist der Zugang zu Paxlovid/Impfung erschwert. In anderen Ländern denkt man über höhere Selbstbehalte nach. Sollen chronisch Kranke (noch) mehr zahlen, weil sie ja (überspitzt gesagt) eh selbst schuld an ihrem körperlichen Zustand sind? Health Supremacists denken so. Die Pandemie vertieft die Gräben zwischen Arm und Reich, zwischen Wartezeit auf dringenden Arzttermin und monatelangem Verschleppen von körper.Beschwerden, zwischen Homeoffice und Hacklerberuf ohne Schutzmaßnahmen, zwischen Zugang zu hochwertigen Masken und verschmutzte Masken.

Wir sind längst über die Anfänge hinaus und die systematische Verharmlosung der Pandemiefolgen vertieft die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, da ist die Klimaerwärmung noch gar nicht angesprochen. Es sterben derzeit jede Woche dutzende Menschen einen vermeidbaren Tod:

„The entire pandemic response has been shaped around accommodating the distress intolerance of privileged people.“

Hannah Davis, LongCOVID-Betroffene und -Forscherin

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