Der “Wiener Sonderweg” endet

Die Virusvarianten rund um das Ursprungsvirus (Wuhan-Typ). Die landläufig als “OMICRON” bekannte Variante besteht aus zahlreichen distinguierten Subvarianten mit spezifischem Spike-Profil und teilweise nennenswerten Änderungen, was Kontagiösität (Infektiösität und/oder Immun Escape) und Pathogenität betrifft. Das ist besonders im Hinblick darauf wichtig, dass die fortschreitenden Mutationen bei den OMICRON-Subvarianten die vorhandenen therapeutischen Antikörper, von denen immungeschwächte Personen profitieren, unwirksam machen.

Diese Woche hat die Wiener Stadtregierung entschieden, die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken Ende Februar 2023 nicht zu verlängern, außerdem entfällt die PCR-Testpflicht für Besucher in Spitälern und Pflegeheimen. Die Begründung des Sprechers des Gesundheitsstadtrats läuft daraus hinaus, dass die Spitäler nicht mehr wegen Covid19 belastet sein würden und daher die Grundlage für die Verordnung entfallen sei.

Im ersten Pandemiejahr galt noch das Motto “schau auf mich, schau auf dich”, denn da verhielt man sich rücksichtsvoll, um sich und seine Mitmenschen nicht zu gefährden. In Wien wurde zwar die Maskenpflicht in Öffentlichen Verkehrsmitteln beibehalten, als sie letzten Sommer im restlichen Österreich vom Gesundheitsminister abgeschafft wurde, aber die Einhaltung hat man kaum kontrolliert, geschweige denn gestraft. Es wurde auch nicht kommuniziert, warum sie überhaupt noch galt. Für den Bürgermeister Ludwig?

Warum hat man keine Durchsagen gemacht, die an die Solidarität der Mitmenschen appellieren?

“Bitte beachten Sie die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Sie schützen damit nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre Mitmenschen!”

“Bitte nehmen Sie Rücksicht auf Ihre vulnerablen Mitmenschen!”

Danke, dass Sie sich an die Maskenpflicht halten und somit auch Säuglinge und Kleinkinder vor einer Infektion schützen!”

Der Phantasie wäre keine Grenzen gesetzt worden. Die MA48 ist ja bei der Verzierung ihrer Mistkübeln auch immer sehr kreativ, um die Bevölkerung dazu zu bewegen, den Müll ordnungsgerecht zu entsorgen. Erstaunlich, dass die Mitmenschen weniger wert waren als der Mist.

Bei einer durchschnittlichen Tragezeit von 10-15 Minuten und obwohl man oft Nase an Nase steht, speziell mit dem krankheitsbedingten Personalmangel bei den Wiener Linien und der Ausweitung der Intervalle, ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Maskenpflicht in Öffis so oft Thema war, wie auch Umweltmediziner in diesem exzellenten Kommentar anmerkt.

Der Kardinalsfehler der Kommunikation war, die Notwendigkeit der Maskenpflicht einzig an der Belastung der Spitäler mit Covid19-Patienten festzumachen. Jetzt sterben weiterhin fünfzig bis siebzig Menschen pro Woche an Covid19, obwohl die Situation in den Spitälern hinsichtlich Covid19 vergleichsweise ruhig geworden ist. Sind uns die Toten egal, weil sie nicht mehr Intensivbetten blockieren oder Pflegekräfte auf den Normalstationen binden? Was ist mit LongCOVID? Dem nicht funktionierenden Versorgungspfad, wo es vor allem an Anlaufstellen und Ärzten mangelt, die sich damit auskennen, was zu testen und wie zu behandeln ist?

Vulnerable leben nicht nur im Spital oder im Pflegeheim

Auch nach drei Jahren Pandemie tun die verantwortlichen Politiker, aber auch “Expertinnen” so, als ob vulnerable Personengruppen nur in Alten- und Pflegeheimen leben und ständig im Spital sein würden. Dabei ist das, was man unter vulnerabel versteht, also anfällig für schwere Akutverläufe, in allen Altersgruppen anzutreffen, vom Kind mit Herzfehler über das Kind mit Down-Syndrom, dem leukämiekranken Jugendlichen, die krebskranke Lehrerin bis zum Mittvierziger mit angeborenem Immundefekt.

Verschiedene Faktoren bedingen außerdem ein erhöhtes Risiko für LongCOVID, etwa rheumatische Erkrankungen oder psychiatrische Belastungen, wenngleich LongCOVID jeden treffen kann, auch den topfitten Bergsportler. Vulnerable leben also nicht nur im Heim und gesunde Menschen können genauso LongCOVID davontragen. Und speziell jene, die nicht wissen, dass man sich auch nach einem leichten Akutverlauf schonen sollte, sind besonders gefährdet, zu früh wieder mit Sport und Arbeit zu beginnen, und dann die gefürchteten Spätfolgen zu entwickeln.

OMICRON wird unterschätzt

Genomsequenzen in Österreich in Woche 6, Quelle: Molekularbiologe Elling (Auftrag endet Ende März 2023), XBB.1.5 macht inzwischen 33% aller eingelangten Proben aus und wird für kommende Woche (rechts vom strichlierten Bereich) mit 48% prognostiziert. Erstmals wird eine rekombinierte Variante dominant. Im Rückspiegel sind schon CJ.1 und die Rekombinanten XBK und XBF mit der 486P-Mutation sichtbar. Zudem gibt es in Vorarlberg die ersten Fälle von DS.1, das noch kontagiöser als XBB.1.5 sein könnte. Einziger Trostfaktor ist, dass es kaum noch Co-Infektionen mit Influenza gibt.

Auf Twitter schrieb Mario Dujakovic, der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker, dass “solange wir uns in der Omicron-Familie bewegen, und das tun wir, sind das keine schlechten Nachrichten.”

Die WHO hat kürzlich den globalen Notstand wegen SARS-CoV2 verlängert, obwohl weltweit die “Omicron-Familie” dominiert! Unterschlagen wird hier zudem, dass es innerhalb der OMICRON-Varianten sehr wohl Abstufungen gab und gibt, was die Schwere der Erkrankung und LongCOVID betrifft:

BA.2 war pathogener als BA.1, BA.2 mehr als BA.2 (Herzmuskeln stärker geschädigt wie bei DELTA), BA.5 hat zudem wieder den Zelleintritt gewechselt und ähnelte damit DELTA. Mit jeder fortschreitenden OMICRON-Untervariante wurde ein weiterer monoklonaler Antikörper unwirksam. Wie sich XBB.1.5 in den Spitälern auswirkt, werden wir erst in 2-4 Wochen sehen, und erst 2-4 Monate später schlagen die ersten LongCOVID-Fälle auf. Langfristig wird die Bevölkerungsimmunität eher abnehmen, weil immer weniger Menschen zur Auffrischimpfung gehen. Wildtyp-Impfungen sind keine solide Grundimmunisierung mehr gegen ein mutiertes Virus, das sich weit vom Ursprungsvirus entfernt hat.

Auf Kritik an seiner Aussage entgegnete Dujakovic so: “Weil man sonst den gesamten Effekt der auf OMICRON-Stämme angepassten Schutzimpfungen und der zeitlich begrenzten Immunität durch Infektion, die Auswirkungen von Wellen natürlich abzuflachen, komplett ignoriert hätte.”

Es hätte bereits im März/April 2022 eine auf BA.1 angepasste Impfung von Pfizer/Moderna gegeben, die uns im Dezember 2022 ja versprochen hatten, dass eine Anpassung in kurzer Zeit möglich sei. Zum Jahreswechsel betrachtete man OMICRON jedoch als “Ticket in die Endemie”, weil sie weniger schwere Akutverläufe verursachte. Daher entschied man sich sowohl gegen die bereits eingeführte Impfpflicht als auch gegen die Zulassung des angepassten BA.1-Impfstoff. Die BA.2- und BA.5-Welle zwischen März und September 2022 rauschten ungebremst durch die Bevölkerung. Das NIG war schon im Herbst 2021 sehr zögerlich mit der Empfehlung mit einer dritten Impfung und bei der vierten Impfung dauerte es nochmal länger. Viele Betroffene infizierten sich also auf Basis einer dreifachen Wildtyp-Impfung mit OMICRON. Nicht wenige LongCOVID-Fälle waren die Folge, darunter auch die bekannte Autorin Margarete Stokowski.

Als im September 2022 die auf BA.1 und BA.5 angepassten Impfstoffe zugelassen wurden, hat man das unzureichend an die Bevölkerung kommunziert “auf OMICRON angepasster Impfstoff”. Tatsächlich lief zu diesem Zeitpunkt bereits die zweite BA.5-Welle an und im Hintergrund brauten sich die Immun-Escape-Varianten BA.2.75.2 und BQ.1.1 zusammen, die BA.5 näher waren als BA.1. Es war daher nicht egal, mit was man sich impfen ließ. Sicher war ein OMICRON-Antigenkontakt mit BA.5 oder BA.1 besser als mit der Wildtyp-Impfung, aber wenn man die Wahl hatte, hätte man BA.5 vorziehen sollen. Jetzt haben wir zwar BA.5-Impfstoffe, aber noch entfernter mutierte, teils rekombinierte Varianten, die schon nach kurzer Zeit der Immunantwort entkommen können. Das heißt, auch mit BA.5 infizierte oder geimpfte Personen können sich nicht anstecken und das Virus übertragen, etwa an vulnerable Personen im Umfeld.

Obwohl die Zahl der Todesfälle unter OMICRON deutlich abnahm, sind 50-70 Tote pro Woche nicht wenig, hier vergisst man zudem Spätfolgen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Lungenembolien, die lange nach dem letzten negativen Test auftreten können und somit nurmehr in der Übersterblichkeit erscheinen und nicht mehr in der Covid-Statistik. Ganz zu schweigen von den über 200 LongCOVID-Symptomen, die SARS-CoV2 auslösen kann – darunter auch unheilbare Autoimmunerkrankungen.

Nein, wir fangen nicht bei Null an, weil das Virus nicht mehr auf eine immunnaive Bevölkerung trifft. Aber besonders immunsupprimierte Menschen, die nach Impfung keine ausreichende Antikörperantwort ausbilden können, trifft es am stärksten, das Todesrisiko nach Blutkrebs ist extrem hoch, selbst nach erfolgreicher Behandlung. Auch die großteils ungeimpften Kinder werden nicht fitter, wenn sie sich jedes Jahr zwei bis drei Mal infizieren, und ein Infekt dann dem anderen folgt, aufgrund der ausgelösten Immunschwäche.

Auch Wien und die SPÖ haben immer “Great Barrington” betrieben

Die Fans von Hacker und Ludwig werden das nicht gerne lesen, aber ich habe es schon früh geahnt, dass die Stadt Wien in Wahrheit immer nur “flatten the curve” betrieben hat. Der Umstand, dass dieser Weg “strenger” war, liegt an der Bedeutung der Wiener Spitäler in einer Zwei-Millionen-Stadt und für Patienten aus dem Umland. Es ging aber eben nie um die Kinder, um Solidarität mit “Vulnerablen” und auch nicht um Long COVID. Die Stadt Wien hat sich um die Impfstoffverteilung bemüht, aber im Zuge des “Vaccine only“-Ansatzes. Dass es schon mehr braucht als nur die Impfung, wissen wir seit Jahresbeginn 2021, seit das Virus mutiert und sich besser verbreiten kann. Lazarus et al. (2022) hat herausgearbeitet, was es gebraucht hätte, um die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit zu beenden und Stoddard et al. (2023) zeigt einmal mehr, dass “focused protection” ncht funktioniert, dass es eben nicht reicht, wenn sich “Vulnerable” jetzt selbst schützen. Denn ihre Kinder müssen in den Kindergarten, in die Schule, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, und sind dort ungeschützt!

Wir erinnern uns an Gesundheitsstadtrats Hacker FALTER-Interview im März 2020, wo er Ärzte aufgerufen hatte, nicht hysterisch zu sein, er sprach schon damals davon, dass das Virus eine Naturgewalt sei, die man nicht aufhalten können würde. Wir erinnern uns an den Wiener Wahlkampf 2020, als kein Politiker als erstes das böse L-Wort in den Mund nehmen wollte. Auch Bürgermeister Ludwig nicht. Die grüne Vize-Bürgermeisterin Hebein tat es als Einzige in der ORF-Elefantenrunde. Zwei Wochen später kam – viel zu spät – der zweite, halbherzige Lockdown mit zahlreichen Ausnahmen, später vor allem um Skitourismusgebiete erweitert. Hebein hat die Wien-Wahl politisch nicht überlebt. Ludwig entschied sich gegen eine Verlängerung der Koalition mit den Grünen und für die NEOS, deren wirtschaftsliberale Durchseuchungsstrategie sich in den Bildungseinrichtungen gezeigt hat. Die Privatinitiativen, CO2-Messgeräte oder Luftfilter in Kindergärten oder Schulen einzubringen, wurden abgeschmettert. Offenbar war die Sorge zu groß, dass man danach Geld in die Hand hätte nehmen müssen, um die Missstände mit “dreckiger Luft” zu beseitigen. In der ALPHA-Welle im März 2021 wollte Hacker trotz steigender Infektionszahlen die Schanigärten öffnen, wenig später kam der sogenannte Ost-Lockdown in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Im September 2021 wurde Hacker von der PRESSE interviewt, auf die Frage, ob man im Kindergarten von einer “kontrollierten Durchseuchung” sprechen könnte, antwortete Hacker: “Ja, aber das ist schon die ganze Zeit so.” Kein Bemühen erkennbar, dies zu ändern. Im März 2022 fanden ausgerechnet zum Höhepunkt der BA.2-Welle, die vor allem eine Überlastung der Normalstation in Kombination mit Krankheitswellen beim Personal zur Folge hatte, die beiden Benefizkonzerte im Ernst-Happel-Stadion und am Heldenplatz statt. Keine Maskenpflicht, keine Beschränkung der Personenzahl, auch ein Livestream wäre möglich gewesen. Nichts.

Im März 2022 duellierten sich Hacker und Gesundheitsminister Rauch in Ö1-Klartext. Hacker erläuterte den “flatten the curve”-Ansatz der Stadtregierung: “Die entscheidende Frage in der Strategie ist daher nicht, wird es zu Ansteckungen kommen, die entscheidende Frage ist, wie viele gleichzeitig? So viele gleichzeitig, dass es systembelastend wird oder schaffen wir es, nach unten zu bringen? Das ist eine der wichtigsten Benchmarks.

Auch SPÖ-Chefin, Ärztin und Epidemiologin Rendi-Wagner hat keine gute Figur abgegeben. In Interviews betonte sie wie alle anderen, dass die Intensivstationen nicht überlastet werden dürfen – die falsche Zielgröße eben. Rendi-Wagner hat ihren Public-Health-Abschluss 1996/1997 an der London School of Hygiene and Tropical Medicine gemacht, damals hielt Chris Whitty die Vorlesungen zur Pandemiebekämpfung. Er war der Berater des damaligen britischen Premierministers Boris Johnson und Verfechter der Herdenimmunität über Durchseuchung nach schwedischem Vorbild, konnte aber noch gestoppt werden. UK bezahlte das Zuwarten bei Maßnahmen mit einer schweren ersten Welle und vielen Toten. 2017 ernannte die damalige Gesundheitsministerin Rendi-Wagner die Infektiologin “Wir haben keine zweite Welle, sondern einen Labor-Tsunami” Petra Apfalter zur Vizepräsidentin im Obersten Sanitätsrat, Präsidentin wurde Sylvia Schwarz, die wegen dem “Energetiker-Auftrag” für das Krankenhaus Nord in der Kritik war.

Einige haarsträubende Aussagen leistete sich die “Expertin” Rendi-Wagner im Herbst 2020, als sie im zweiten Lockdown “felsenfest davon überzeugt” war, dass Schulen keine relevanten Infektionstreiber sein würden. Kinder hätten nur ein Zehntel der Infektionsrate der Erwachsenen, Kinder unter 14 würden “keine oder eine geringe Rolle” im Infektionsgeschehen spielen. Schulen zu schließen wäre keine wirksame, aber dafür umso schädlichere Maßnahme. Dabei bezeichneten schon im Juli 2020 CSH-Forscher Schulschließungen als wirksamste Maßnahme. Das ist insofern seltsam, weil von den gewöhnlichen Coronaviren ja schon lange bekannt ist, dass sie sich über Kindergärten und Schulen in die Haushalte verbreiten. Warum sollte es bei SARS-CoV2 anders sein?

Im Herbst 2021 forderte sie eine Verlängerung der Tests an den Schulen, “denn die Tests geben einen verlässlichen Überblick über die Corona-Trend in Österreich”. Schutzmaßnahmen wie mobile Luftfilter und Schutzmasken kamen in der Presseaussendung in ihrem Dreistufenplan nicht vor. “Neben PCR vorausschauend Intensivkapatizitäten im ganzen Land ausbauen.” tweetete sie am 6.11.2021 – eine eher umstrittene Forderung, denn neulich sagte auch Komplexititätsforscher Klimek im Interview mit der “Kleinen Zeitung”, dass die Strategie, die Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden dazu geführt hat, dass das Infektionsgeschehen gedämpft werde, bevor die Intensivstationen voll sind. Österreich hat bereits eine sehr hohe Kapazität an Intensivstationen. Bis bei uns eine Überlastung eintritt, ist in anderen Ländern schon lange Schluss. Daher wurden bei uns Wellen höher, ebenso Übersterblichkeit (und LongCOVID).

Im Juli 2022 erwähnte sie erstmals, dass Luftfilter im Klassenzimmer das Infektionsrisiko stark senken würden. Im August 2022 setzte sie sich auf Ö24 erneut für eine Testpflicht an den Schulen ein: “Ja, das wäre dringend notwendig. Die Schulkinder haben eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Coronavirus.” In der Öffentlichkeit vernimmt man die SPÖ leider sonst kaum noch, was Infektionsschutz betrifft. Das liegt möglicherweise am mangelnden Rückhalt durch die Gewerkschaften und Arbeiterkammer, die wiederholt durch ihren antiwissenschaftlichen Kurs aufgefallen sind. Doch nicht nur das, die SPÖ umgibt sich auch gerne mit antiwissenschaftlichen und coronaverharmlosenden “Experten”, wie etwa Public-Health-Experte Martin Sprenger:

SPÖ-Landesgeschäftsführer im Burgenland, Roland Fürst, verwies im Herbst 2020 ebenfalls auf Martin Sprenger. Am 6. Dezember 2022 tweetete er außerdem das Allerberger-Interview im Profil und bezeichnete es als “spannend” und: “Wenn Herr Allerberger als “umstritten” gilt, dann wohl auch jeder und jede andere Covid-Expertin.”

Einzige lobenswerte Ausnahme ist die SPÖ in Traiskirchen mit Andi Babler sowie in einzelnen Gemeinden, etwa der SPÖ-Münchendorf, die schon früh auf meinen Blog verlinkt hat ;)

Was bleibt vom “Wiener Weg” übrig?

Ähnlich wie bei dem bayrischen CSU-Ministerpräsidenten Söder, der einen eigenwilligen, aber strengen Kurs in Bayern gefahren ist, bis er plötzlich wie das Fähnchen im Wind umschwenkte und nurmehr das tat, was eben populär war, ist auch die SPÖ in Wien umgefallen, hat sich der irrationalen, hysterischen emotionalen Debatte ums Maske tragen gebeugt. Den Fall der Maskenpflicht im lebensnotwendigen Handel ist Wien bereits letzten Sommer mitgegangen, obwohl man damit viele “Vulnerable” ausgeschlossen hat. Jetzt ist es eben populärer, keine Maske mehr zu tragen, wie Hacker ehrlich zugab. Die Maske aber gleich in den Mistkübel zu hauen, wie es das Teaser-Bild im ORF (und auch in anderen Medienformaten) suggeriert, ist allerdings eine dumme Bildsprache, ebenso hätte man das Maske tragen wenigstens noch weiterhin empfehlen können, um eben – wie oben geschrieben, sich und andere zu schützen – sie schützt nämlich nicht nur gegen eine Ansteckung mit SARS-CoV2, sondern auch mit RSV und Influenza und anderen Viren.

Gegen das Abdrehen von “Alles gurgelt” kann Wien wenig ausrichten, aber Schutzmaßnahmen in Schulen und Kindergärten forcieren mit Maßnahmen zur Erzeugung sauberer Luft, Frischluftzufuhr, Luftqualitätsüberwachung wäre schon seit Jahren möglich gewesen und eine langfristige Investition, um die Wellen von Covid19, Influenza und RSV flach zu halten – dazu braucht es die künftige Studie im Auftrag von Polaschek nicht. Das weiß man international alles schon längst – österreichische Kinder atmen schließlich nicht anders als anderswo, außer sie können Photosynthese und ohne Kinder würden Lehrer ersticken, was weiß ich.

Maske tragen gab es also nur, um die Spitäler nicht zu überlasten. Jetzt darf wieder jeder husten und niesen, und anderen an seinen Bazillen und Viren teilhaben lassen, wie leider schon seit längerer Zeit symptomatische Maskenverweigerer. Ich hab meine Maske jedenfalls getragen und trage sie auch weiterhin, um mich zu schützen und mein Umfeld. Solidarität, Respekt vor anderen und Anstand hätten ein “Learning” der Pandemie sein können. Die Bewusstwerdung, dass die Ansteckung für Mitmenschen tödlich oder zumindest mit Spätfolgen ausgehen kann und das leicht zu verhindern wäre mit etwas gesundem Menschenverstand. Stattdessen, wie die österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin Julya Rabinowich treffend in einem Tweet ausdrückte:

“Frage mich, wann aus ”schau auf mich, schau auf dich” ein “scheiß auf dich” geworden ist.”

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