
Auch wenn es auf dem Blog vorübergehend ruhiger wird mit neuen Inhalten, ist das kein Schuldeingeständnis oder gar eine Kehrtwende: Es ist weiterhin völlig richtig und vernünftig, sich und andere zu schützen.
Solange man noch testen kann: Geht PCR testen – der Nachweis ist wichtig. In Wien wird leider nurmehr einmal am Tag die Gurgel-PCR-Box entleert (14 Uhr), das Ergebnis kommt entsprechend für zeitnahe Aktivitäten oft zu spät. Dann seht es als Nachweis für Euch selbst, im Fall von Komplikationen bei der Genesung. Für Wartelisten bei LongCOVID, was man niemanden wünschen kann, aber auch für generelle medizinische Untersuchungen, wenn gefragt wird, ob eine Covid19-Infektion stattgefunden hat. Wer nicht mehr PCR testen kann, der kann regelmäßig Antigentests benutzen. Bestenfalls Nase und Rachen gemeinsam, nicht nur Popeltest. Derzeit gibt es sie sehr günstig bei Versandhändlern als Massenbestellung.
Maskenvorrat aufstocken – auch das ist wichtig. Dichtsitz ist relevanter als FFP2 oder FFP3. Brillenträger sind im Vorteil, weil eine oben undichte Maske zu anlaufenden Gläsern führt. Ob sich Brillenträger insgesamt etwas seltener infizieren (rund 15% seltener) als Nichtbrillenträger, könnte auf diese Prüfbarkeit durch Anlaufen zurückzuführen sein. Mit XBB.1.5 oder XBB.1.16 und scheinbar vermehrt auftretender Bindehautentzündung an den Augen kommt vermehrt die Frage auf, ob man sich über die Augen infizieren kann. Das lässt sich nicht klar beantworten, es ist ebenso wie Schmierinfektion nicht völlig auszuschließen, aber sicher nicht der Hauptübertragungsweg, sonst würden wir viel mehr Infektionen sehen.
Verwendet mobile HEPA-Luftfilter/Luftreiniger in Innenräumen, wo sich schlecht lüften lässt. Achtung auf den Mechanismus, bzw. Luftumwälzungsrate, und nicht zu klein, sonst wird der Nutzen fraglich.
Verwendet CO2-Messgeräte, um die Luftqualität abzuschätzen und andere darauf aufmerksam zu machen, dass Handlungsbedarf besteht. Hartnäckig bleiben – es interessiert dann doch die meisten, wie es funktioniert und was es aussagt. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Mundwasser und Nasen/Rachenspray kann man zusätzlich verwenden, aber eine Wirkung, die über den Placeboeffekt hinausgeht, ist nicht belegt, da bei entsprechenden Studien häufig Mitarbeiter von entsprechenden Pharmakonzernen beteiligt waren – also gebiasede Ergebnisse. Sofern man nicht an der Infektion stirbt, wird man nie nachweisen können, dass es einen Effekt gab, denn es könnte auch einfach initial weniger Viruslast bei der Infektion gewesen sein, weshalb ein Verlauf dann milder ausgefallen ist.
Treffen im Freien sind weiterhin risikoärmer als in geschlossenen Räumen. Wer Symptome hat, sollte sich testen – mit PCR, wenn noch verfügbar, sonst Antigen, und zuhause bleiben, oder zumindest Maske tragen, das gebietet der Respekt. Wer sich unlängst drinnen ohne Maske mit anderen Menschen aufhielt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er exponiert gewesen sein kann, und ein paar Tage später einen PCR-Test machen, bzw. abwarten, ob Symptome auftreten. Maske tragen ist nie ein Fehler, wenn man andere Menschen trifft.
Wenn man andere trifft, dann gebietet es der Anstand, dass man ihnen Bescheid gibt, sollte man ein oder zwei Tage später Symptome entwickeln. Denn dann könnte die Viruslast am Tag des Treffens bereits hoch genug gewesen sein, dass man asymptomatisch übertragen hat. Umgekehrt kann es eine Erleichterung sein, wenn sich nach einem Treffen mit Freunden, denen man vertraut, niemand meldet, denn dann war das Treffen offensichtlich safe.
Die Pandemie und die Gesundheitskrise internationalen Ausmaßes (PHEIC), ausgerufen durch die WHO, sind nicht zu Ende und gehen nicht zu Ende, nur weil große Teile der Weltbevölkerung keine Lust mehr darauf haben und kein Geld mehr dafür ausgeben wollen. Wir trinken ja auch weiterhin bestes Trinkwasser aus den Hochquellwasserleitungen und nicht direkt aus dem Donaukanal, weil wir mit dreckigem Wasser leben wollen. So müsste sich saubere Luft auch durchsetzen. Aber das sind derzeit Briefe ans Salzamt.
PS: Toll geschrieben, danke!
Erstmal bin ich dir sehr dankbar fuer diese Seite. Ich fuehle mich oft im Dunkeln und alleine gelassen. Als ich im Juli 2021 meine zweite Coronaspritze bekam war ich voller Optimismus. Ich habe ein Zettel an die Wand geklebt mit USA als Musterbeispiel. Wenn dort die taeglichen Todesfaelle erstmal die Marke von 100 unterschreiten werde ich den ersten Schritt der Pandemiebeendung feiern. Wenn in den vergangenen 365 Tage weniger als 36500 Covidtodesopfer von der US CDC geschaetzt werden, ist die Pandemiephase fuer mich dann vorbei. Das bezieht sich ungefaehr auf die CDC Influenza Schaetzungen 2010-2019. Danach gilt fuer mich weiterhin Vorsicht waehrend der hoeheren Ansteckungssaisons. Aber sollten diese Werte erreicht werden (bis jetzt noch weit davon entfernt), koennte ich fuer mich eine Rueckkehr zur Zeit vor 2020 betrachten. Diese Ueberlegungen nehmen nicht einmal Long Covid mit in Kauf.
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Danke für euer Mail. Ich muss unterrichten und bin schon ziemlich verzweifelt, überlege die Lehrtätigkeit deswegen aufzugeben (als einzige im Raum mit Maske ist riskant). LG Silvia
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