Heute ist mein erster Arbeitstag am Dienstort, was bedeutete, dass ich um 5.25 aufstehen musste und mit der U-Bahn bis Landstraße fahren, und weiter mit der S Bahn. Die war relativ voll.
In der Bäckerei in Landstraße darf man nur einzeln eintreten. Ich rundete wieder für die Mitarbeiterin auf. Das werde ich jetzt immer machen.
Zur open source App des Heiligen Österreich wurde hier ein guter Text geschrieben, wichtiger ist eine europäische App, sollte man je die Grenzen wieder öffnen wollen. Österreichs Rechtsökoregierung verfolgt aber einen anderen Weg.
Einen wirklich erschütternden Text eines Public Health Experten, der auch die Regierung “berät”, dessen Meinung aber anscheinend genauso “egal” ist wie die der “spitzfindigen Juristen” (BK Kurz gestern abend in der #zib2) habe ich gestern noch vor dem Einschlafen gelesen. Das war keine gute Idee.
Ich werde den Text so oft verbreiten wie nur möglich. Er zeigt minutiös das Totalversagen der Regierung bei der Bewältigung der Pandemie auf. 3 Wochen Lockdown für NICHTS.
Edit: Nach vielseitiger Kritik am Wording: Totalversagen klingt etwas hart, zugegeben. Die Maßnahmen haben ja gewirkt, die Kapazitäten konnten bisher gehalten werden, es muss keiner sterben, weil er kein Intensivbett bekommt. Was mich durch und durch erschüttert hat, ist, wie wenig an harten Fakten bisher herauskam, was man alles versäumt hat. Gerade in Italien gab es viel mehr verwertbare Daten, offen für alle in der Bevölkerung. Ohne eine gute Datengrundlage kann man keinen so detaillierten Fahrplan erstellen, wie ihn die Regierung jetzt gemacht hat. Entweder verheimlichen sie uns etwas oder es wird schlicht Politik mit sehr hohem Risiko gemacht, aufgrund des Drucks der Wirtschaft.
Das ganze Interview ist zitierenswert, ich greife mir zwei Aspekte heraus:
“Wir dürfen nicht vergessen, dass das Sterben ein Teil des Lebens ist. Bis vor kurzem wurde noch anonym gestorben. Niemand hat sich dafür interessiert wie jene 84.000 Menschen letztes Jahr gestorben sind, ob alleine, oder im Kreis ihrer Familie, friedlich oder mit Schmerzen. Plötzlich verfolgt die österreichische Gesellschaft das Sterbegeschehen auf Dashboards, informiert sich täglich über die aktuellen Zahlen und kann es nicht fassen, dass auch in Österreich gestorben wird.“
Und was mich persönlich betrifft:
“Ganz klar sind die Infektionswege noch immer nicht, aber Nähe und Kontakt spielen sicher eine wichtige Rolle. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass es bei Einhaltung von einem Meter Abstand zu irgendwelchen Infektionen im Freien kommt. Darum halte ich auch alle Einschränkungen der Bewegung im Freien, das Schließen von Parks und Wandergebieten für falsch und nicht nachvollziehbar.“
Damit entlasse ich Euch in den Tag. Kiwarei hab ich keine gesehen am Hinweg.
Zwischenstand: Es ist eine beklemmend stille Atmosphäre am Flughafen:

Parkplatz und Bushaltestellen verwaist
Vor einem Monat herrschte hier noch Normalbetrieb, der Parkplatz war gefüllt, die Busse standen an ihrem Platz, geschäftiges Treiben dazwischen. Bei jeder Kreuzung musste man Taxifahrern und anderen Autofahrern ausweichen. Dazu je nach Windrichtung ein penetranter Kerosingeruch und eine Dauergeräuschkulisse von landenden und startenden Flugzeugen bzw. startenden Triebwerken. Die Ankunftshalle war voll, Slalomlauf zum Supermarkt angesagt. Jetzt herrscht Stille, es ist ruhiger als in Wien. In der Ankunftshalle vereinzelte Touristen und eine koreanische Crew beim Einkauf. Die meisten Geschäfte haben geschlossen, verkauft werden nur Prepaidhandys mit Service und Lebensmittel im Supermarkt. Die Schutzmaske ist dort immer noch gratis. So schnell ändert sich das subjektive Empfinden. Vor einem Monat hat mich das hektische Treiben der Menschenmassen noch gestresst, heute erzeugt die apokalyptische Stille einen beklemmenden Knoten in der Brust. Vor drei Jahren hatte ich mit einem Kollegen geredet über die Arbeit am Flughafen. Er sagte, er schätze den Arbeitsplatz auch, weil die Menschen dort oft gut gelaunt seien, sich auf ihren Flug bzw. Urlaub freuen. Jetzt freut sich dort niemand mehr, allenfalls das befreiende Lachen vereinzelter Touristen, die froh sind, dass sie zurückkehren konnten, ist noch zu vernehmen. Man spürt, wieviel davon abhängt, dass der Flugverkehr eines Tages wieder zurückkommt. Eine halbe Million Arbeitsplätze hängt alleine vom Flughafen Wien und damit verbundene Unternehmenslogistik ab. Selbst wenn der Binnenlandtourismus wieder floriert, dank der Bewohner, die im eigenen Land Urlaub machen, wird der Flughafen noch lange schleppend anlaufen. Es hängt alles davon ab, wie die An- und Abflugdestinationen die Krise bewältigen. Und vor allem hängt es weltweit davon ab, ab wann ein Impfstoff für knapp 7,8 Mrd. Menschen (abzüglich der bereits Erkrankten und auf natürliche Weise immunisierten) weltweit zur Verfügung steht. So lange steht der Flughafen nicht völlig still – essentielle Transporte (Frachtflüge) finden weiterhin statt, die Abfertigung und Flugsicherung behalten ihre Daseinsberechtigung.
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