
Ich unterbreche meine Pause kurzzeitig (wird nächste Woche fortgesetzt), um ein paar allgemeine Bemerkungen über Infektionsgefahr und Ablauf der Infektion loszuwerden.

Auch eine Autobahn bekommt Risse im Asphalt, wenn über viele Jahre starker Verkehr herrscht, so wie die Südosttangente. Die muss daher ständig saniert werden nach einer gewissen Zeit. So haben auch die Spitäler nicht mehr dieselben Kapazitäten wie zu Beginn der Pandemie, nachdem seit zwei Jahren Dauerbelastung ausgesetzt sind. Das Sommerloch 2021 musste genutzt werden, um etliche Operationen nachzuholen, die wegen der zweiten und dritten Welle verschoben werden mussten. Seitdem hat die Dauerbelastung aus hoher Zahl an Covid-Patienten, hoher Zahl an erkrankten MitarbeiterInnen und ständig nachzuholenden Operationen nicht mehr nachgelassen. Die Zahl der Patienten ist aber nicht gesunken. Seit die Bewegungseinschränkungen gefallen sind, gibt es die alltäglichen Unfälle wieder, und die sonstigen medizinischen Gründe eben auch, weswegen jemand eine Behandlung braucht. Das Personal hat aber stark abgenommen. Viele Ärzte und PflegerInnen haben gekündigt, den Job oder Bereich gewechselt, sind im Burnout oder wegen LongCOVID im Dauerkrankenstand. Im Sommer waren die Kinderambulanzen voll. Geplante OPs oder Untersuchungen mussten verschoben werden. Derzeit gibt es in Wiener Spitälern zahlreiche Gefährdungsanzeigen wegen Personalmangel. Lange Wartezeiten gibt es auch bei den niedergelassenen Ärzten, teils für wichtige Untersuchungen oder beim Spezialisten, etwa Neurologen. Grund dafür ist auch die Longcovid-Welle.
Die Aussichten sind düster – gesamtgesellschaftlich gesehen – auch ohne Krieg, Klima- und Energiekrise. Für das kommende Schuljahr haben erwartungsgemäß weder Bildungsminister Polaschek noch Gesundheitsminister Rauch Vorbereitungen getroffen. Die Vorschläge für sichere Kindergärten und Schulen lagen am Tisch, haben aber niemanden interessiert.
“Ergebnisse legen nahe, dass die Kombination von Testungen und Hygienemaßnahmen den Präsenzunterricht für Grundschulen in Bayern zu weiten Teilen gesichert hat”
Deutsches Ärzteblatt, 26.08.22
Solange Kinder, mit unterirdischer Impfquote übrigens, nicht geschützt werden und sich wiederholt infizieren, wird man auch die “vulnerable” Gruppe nicht schützen können. Darunter zahlreiche Menschen, die mitten im Berufsleben stehen, Kinder haben, Teil der Gesellschaft sind. Auch Erzieher- und Gesundheitspersonal setzt man so schutzlos den nächsten Infektionswellen aus – von Affenpocken, Grippe und anderen Viren reden wir da noch gar nicht.
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