Heute hätte ich nach Oberösterreich fahren sollen, mit der Seilbahn auf den Dachstein und über Ostern schneeschuhwandern. Manchmal kommt es anders als man denkt und statt im Schnee zu watscheln, schnappte ich mein Fahrrad und fuhr nach Kaltenleutgeben, vom zweiten Bezirk eine halbe Weltreise, genauer gesagt 25,7km. Von dort ging ich zu Fuß weiter in die Rodauner Berge, drehte aber wegen der mühsamen Anfahrt (teils schlecht beschilderte Radwege, unendlich viele Ampeln, immer noch viel Verkehr, und doch einige Höhenmeter bergauf) nur eine kurze Runde. Nebenbei meine längste Radfahrt seit über 10 Jahren. Den Urlaubstag würdig genutzt.
Neue Verordnungen, neue Strafen
Ich verlier die Übersicht, kann daher nur Halbwissen wiedergeben. Ab 14. April kann die Polizei Organstrafmandate ausstellen. Bei Verstoß gegen die Maskenpflicht gibt es 25 Euro, gegen Ausgangsbeschränkungen 50 Euro Strafe.
Die Maskenpflicht gilt künftig
- in allen Geschäften und Supermärkten
- in den Öffentlichen Verkehrsmitteln
- in den Wartebereichen der öffentlichen Verkehrsmittel
Gleichzeitig eine gute Nachricht für alle Menschen ohne Auto – die zweckgerichtete Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel entfällt, damit kann man ab Dienstag fahren, wohin man will, ohne sich rechtfertigen zu müssen.

Änderung des Covid-Maßnahmengesetzes
Ich hoffe, dass sich daran nichts ändert. Schwierig wird es genug, habe derzeit nur zwei Masken, für einen ganzen Tag Öffi nutzen und einkaufen ist das bisschen wenig. Aber das Allerwichtigste ist, wieder mobil zu sein. Und das Rad nutze ich weiter, macht nämlich Spaß.
Die ominösen Stichproben: Link
Auch aus den – u.a. auch von mir gelobten – Heinsberg-Protokollen ist offenbar viel Murks entstanden (Zweifel an den Resultaten). Ich bin schon still.
In Österreich waren von 1.544 Tests fünf positiv (0,33%). Drei davon bereits in amtlicher Statistik, zwei nicht. Ein Drittel der Teilnehmer hat den Test verweigert (Trottel!). Das Konfidenzintervall des SORA-Institut reicht von 10200 bis 67400 Infizierte, hochgerechnet auf die Bevölkerung. Problem: Die verwendete PCR-Tests erfassen nur Infizierte am Beginn der Erkrankung (erste Woche). Die Proben wurden zwei Wochen nach Inkrafttreten der Maßnahmen entnommen, die Infektionsketten wurden dadurch unterbrochen. Auch sonst gibt es allerlei Kritik, aber ich warte mal auf eine verlinkbare Zusammenfassung. Fest steht nur eines: Wir wissen nicht viel, glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Wir stehen am Anfang der Epidemie und der Zeitplan mit der Lockerung der Maßnahmen steht auf tönernen Füßen. Es müsste zuverlässigere Tests geben, sowohl PCR als auch Antikörper, und genügend Teststäbchen bzw. Reagenzgläser, damit man zumindest das Personal der Gesundheitsberufe als erstes testen kann. Mittelfristig hilft nur die App, wobei da Deutschland wesentlich stärker auf Freiwilligkeit und Zusammenarbeit mit den Bürgern setzt, und damit viel positive Resonanz hervorgerufen hat. In Österreich wirds leider nicht so leicht, aber bei diesem Kanzler ist das nicht verwunderlich, siehe …
„Türkis setzt auf Gehorsam durch Angst, Grün auf Einsicht durch Wissen.“ (Die Zeit)
Die Maskenpflicht bleibt umstritten, hilft subjektiv und erhöht den sozialen Druck, was wahrscheinlich schwerer wiegt als die Organstrafmandate der Polizei, wenn man ohne Maske einkaufen geht oder Öffis nutzt. Meine Befürchtung ist nur, dass die Maskenpflicht auf den gesamten öffentlichen Raum ausgedehnt wird (sobald man die Haustür verlässt). Die gesundheitlichen Nachteile überwiegen meiner Meinung nach dem Schutz vor Ansteckung. Aber gut, ich werd den Vorteil nutzen, solange es geht: Mit den Öffis raus in die Natur und ohne Maske saubere Luft einatmen, oder eben das Rad benutzen.

Großstadt ganz klein
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