Tag 235: Zurück in die Vergangenheit

Stand, 31.10.2020 – Quelle: Neuwirth

In Österreich überschlagen sich seit meinem Faktencheck letzte Woche die Ereignisse. Die von Allerberger kolportierten “4000, 4500, 5000 Neuinfektionen pro Tag am Höhepunkt des Winters“, den er im übrigen erst im Dezember, Jänner sah, wurden bereits drei Tage später übertroffen. Es passieren gerade viele Dinge gleichzeitig und es ist schwierig die Übersicht zu behalten. Am Donnerstag gab es eine Pressekonferenz, in der eine Pressekonferenz für Samstag verkündet wurde. Am Freitag wurde der Entwurf der neuen Verordnung, die erst am Dienstag gilt, vorab an die Presse und die ÖVP-geführten Bundesländer geleakt. Die anderen haben erst in der Nacht davon erfahren und Einwände der Opposition erst unmittelbar vor der Verkündung angehört. Über die Journalisten und Zeitungen gelangte der Entwurf vorab in die Öffentlichkeit. So gesehen war die Pressekonferenz nur noch Makulatur. Die neue Verordnung endet am 30. November, die Ausgangsregeln gelten vorerst zehn Tage und können befristet verlängert werden. Die Art und Weise, wie kommuniziert und Angst vor allem bei jenen erzeugt wird, die sich ohnehin diszipliniert verhalten und nun zaudern, ob sie sich mit der engsten Bezugsperson treffen dürfen, spricht für sich. Gastronomen wurden kalt erwischt mit der plötzlichen Schließung. Es herrscht ein völliges Chaos in allen Bereichen und Unsicherheit. Das ist fatal. Unsicherheit und Panik sind der Nährboden für Coronaleugner. Es passt heute nicht alles in einen Blogtext, was erwähnt werden sollte. Ich möchte mich auf ein paar wesentliche Aussagen und die Kernbotschaft, die Situation ernstzunehmen, beschränken.

Irreführung der AGES

Am 28. Oktober wurden im AGES-Dashboard 10110 verfügbare Normalbetten angegeben, was Richard Greil, Leitender Internist am Salzburger AKH, “mit 100%iger Sicherheit ausschließen kann”. Selbst Günter Weiss an der MedUni Innsbruck kritisierte, dass die Angabe von 2500 Normalbetten in den jeweiligen Bundesländern wohl die gesamte Kapazität sei, was realitätsfern erscheine. Freie Betten nützen nun mal weg, wenn das Personal knapp wird. Covid-Patienten sind nicht die einzigen, die (intensiv) behandelt werden müssen, der Normalbetrieb lief bis zuletzt weiter. Covid-Patienten brauchen rund 50% mehr Personal als andere Stationen, auf Intensivstationen kann sich eine Pflegekraft nur um einen Patienten kümmern, nicht um zwei oder drei. Zudem liegen Covid-Patienten deutlich länger im Spital als Normalpatienten, nämlich zwei bis drei Wochen.

Die Triage beginnt gerade ….

In der Schweizer hat es schon begonnen. Der Leiter der Abteilung für Intensivmedizin des Spitals Wallis musste einem 80jährigen mit schwersten Covid-Symptomen die Behandlung verweigern, der sonst zumindest eine minimale Überlebenschance gehabt hätte, aber “In der aktuellen Situation aber halte ich die letzten Betten lieber für Fälle frei, wo mehr Hoffnung besteht.” (Quelle)

Virologe Drosten erklärt, was Triage bedeutet:

Wir haben dann auf der Intensivstation einen Patienten mit Covid19, der ist alt, und der liegt da seit einer Woche. Und der hat eine Überlebensschance von 30 bis 50%, vielleicht auch 60, je nach Situation, ein beatmeter Intensivpatient, und da sind eben die Sterblichkeitsraten deutlich höher. Und dann kommt ein Patient, der ist 35 und hat drei kleine Kinder, und der hat die gleiche Krankheit und einen schweren Verlauf. Und wenn Sie den nicht jetzt an ein Beatmungsgerät anschließen, dann ist der übermorgen tot. Das wissen Sie als Intensivmediziner. Was machen Sie? Sie müssen einen der älteren Patienten abmachen. Das ist, was Triage bedeutet.”

Die Checkliste mit den Kriterien für eine Triage sind in Österreich öffentlich einsehbar.

Richard Greil unterstrich noch am 29. Oktober in der zibNacht den Ernst der Lage.

“Wir haben eine fast 50prozentige Zunahme der Hospitalisierungsrate gegenüber dem Märzhöchststand des Jahres im Bereich der konventiellen Betten und wir haben fast 80% des Standes der Intensivbetten von Mitte März. Und Mitte März waren zu diesem Zeitpunkt bereits die Lockdown-Maßnahmen in Kraft gesetzt und entsprechend wirksam. […] Die Vorstellung, dass wir in Österreich 10000 freie Betten hätten, um Covid-Patienten zu versorgen, ohne dass wir deswegen schwersten Schaden von anderen schwerstkranken Patienten in Kauf nehmen würden, ist eine vollkommene Illusion.”

Der Lockdown wurde leider alternativlos, denn auch hinsichtlich der bisherigen Maßnahmen hat Greil eine klare Aussage getroffen:


“Es ist nicht angemessen, weiter an die Disziplin von Menschen appellieren, denn die jenigen, und das ist der größte Mehrteil der Bevölkerung, die das einhalten wollen, tun das ohnehin bereits.”

Es geht jetzt um viel mehr als um die wirtschaftlichen Existenzen, um Normalbetrieb an den Schulen und die Martinigans.

Im Corona-Podcast mit Korinna Henning und Sandra Ciesek vom 20. Oktober war dieses Mal Intensivmediziner Stefan Kluge mit dabei. Von den positiv getesteten Personen werden rund 2% intensivpflichtig, aber erst am Tag 10 der Erkrankung. Die Zahlen von heute wirken sich also erst in ca. 2 Wochen auf die Krankenhäuser aus. Bei geringerem Altersdurchschnitt liegt der Prozentsatz derer, die ins Krankenhaus und später auf die Intensivstation müssen, niedriger.

Verteilung Neuinfektion auf die Altersgruppe, Stand 31.10.

Diesbezüglich sieht der Trend in Österreich katastrophal aus. Die Zahl der Neuinfektionen verschiebt sich ganz massiv zu den älteren Altersgruppen hin, die von einer deutlich höheren Sterblichkeit betroffen sind.

Survival of the fittest

Und wieder dreht sich die Diskussion nur um Leben oder Tod. In den Köpfen der Menschen herrscht die irrige Vorstellung, dass man mit Covid19 ein paar Tage auf der Intensivstation verbringt, sich um einen gesorgt wird wie im Hotel und man nach dem endgültigen Ausscheiden des Virus aus dem Körper quietschfiedel nach Hause gehen darf. Das ist aber nicht so.

In einer holländischen Befragungsstudie von 1600 Covid-19-Patienten, von denen 91% die Erkrankung zuhause auskurierten und nur 15% Vorerkrankungen aufwiesen, berichteten 88% von Müdigkeit, 75% Kurzatmigkeit, 45% von Brustschmerzen, 40% Kopfschmerzen, 36% Muskelschmerzen und 32% Herzrasen – und das Monate nach der Infektion! Rund die Hälfte der Befragten gab an, dass sie keinen Sport mehr treiben könnte.

Wenn es heißt, dass – je nach Quelle – 80-95% der infizierten Personen einen milden Verlauf erlebt, dann hieß das bisher, dass sie die Erkrankung zuhause auskurieren können und keine akute Lebensgefahr besteht. Von Longcovid betroffene Ärzte wie Nisreen A. Alwan kritisieren die Bezeichnung mild:

If symptoms last for more than a month and are debilitating to usual activities, it is unreasonable to call this a “mild” case. This misconception of “mild” is not ideal for prevention efforts during the pandemic. The infection is still depicted to the population as only affecting the elderly and those with a chronic condition, while “healthy” people would have no or brief symptoms if they get it.

Es gibt derzeit einen nationalen Schulterschluss gegen die Vernunft, weil NUR auf die Sterblichkeit geschaut und darüber berichtet wird. LongCovid betrifft die Überlebenden in der Mitte der Gesellschaft. Die Mehrheit der Parteien wollen Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätze um den Preis der Gesundheit offen halten – mit den falschen Argumenten. Die NEOS bewegen sich überhaupt im Fahrwasser der AGES-Vertreter, Schmid und Allerberger, die bei öffentlichen Auftritten (Schmid) nicht einmal Maske tragen, wie ein Bild vom FALTER-Podcast-Radio (24.09.) zeigte. Diese streben offenbar die natürliche Durchseuchung der Bevölkerung nach schwedischem Weg ohne Rücksicht auf Longcovid an. Wie in Schweden soll dies über die Schulen geschehen, die um jeden Preis offen bleiben müssen.

Die SPÖ-Bildungssprecherin Hammerschmied behauptet, dass (junge) Kinder nur selten Infektionen bekommen würden und übernimmt unkritisch die Daten der AGES, die mangels Testungen von Kinder bequemerweise zeigen, dass nur 3% aller Cluster in Schulen entstehen würden. Kinderärzte blasen oft ins gleiche Horn. Dieser Thread zeigt auf, weshalb das eine Fehlannahme ist.

“Es gibt klare Anzeichen dafür, dass Kinder und Schulen gefährdet sind, mit weitreichenden Folgen für die Gemeinschaft. Darüber hinaus werden schwerwiegende Folgen bei Kindern – zumindest in absoluten Zahlen – immer häufiger auftreten, wenn das Virus sich ausbreiten kann. Wir können es uns nicht länger leisten, die Rolle zu übersehen, die Kinder bei der Übertragung spielen, wenn wir versuchen wollen, das Virus einzudämmen.”

Quelle: Hyde (2020)

Die neueste US-Studie zeigt, dass Kinder genauso wie Erwachsene das Virus übertragen. Schlussfolgerung: Es gibt keine sichere Altersgruppe, die das Virus nicht überträgt. Auch eine neue serologische Studie mit über 11000 Kindern in Deutschland zeigte eine 6fach höhere Antikörper-Rate als erwartet, nahezu die Hälfte hatte keine Symptome.

Die Ärztin Irene Tosetti hält es für einen Fehler, die Schulen während des Lockdowns offen zu halten, wie nicht nur in Österreich, sondern auch in UK praktiziert.

  1. R wird mit offenen Schulen langsamer sinken und damit den Lockdown verlängern, wodurch auch der wirtschaftliche Schaden verlängert wird
  2. Die Zahl der Fälle wird so hoch, dass es eine Welle von MISC geben wird, wenn die Schulen offen bleiben. Häufiger Fehler in Europa, die armen Kinder.

Was ist MISC? Multisystem Inflammatory Syndrome in Children, entzündliche Multisystemerkrankung, die etwa 2-6 Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV2 auftreten kann. Das Durchschnittsalter liegt bei 7 Jahren. Die Therapie erfordert eine intensivmedizinische Überwachung, ca. 2% der Patienten versterben. Die langfristige Prognose ist unklar. (Quelle: Flexikon Doccheck, 10.09.)

Auch die WHO hat inzwischen die Gefahr von schwerwiegenden Langzeitfolgen anerkannt (siehe Thread des Wissenschaftsjournalisten Kai Kupferschmidt). Es hilft der Wirtschaft leider überhaupt nicht, wenn sich zehntausende Menschen im Krankenstand befinden und das nicht über wenige Tage wie bei einer starken Erkältung, sondern mehrere Monate.

“Mit dem Virus Leben” ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen mit Vorerkrankungen, für Ältere und generell ein Russisch Roulette für alle empfängliche Menschen, die eben nicht zu 100% wissen können, dass sie keinen schweren Verlauf bekommen.

Während Public-Health-Experten wie Sprenger oder Sönnichsen hierzulande eher der Herdenimmunitäts-Strategie zugeneigt sind, vertritt der Public-Health-Experte Dr. Gabriel Scally von der Uni Bristol einen anderen Ansatz:

“Die Wirtschaftstreibenden sehen nun langsam, was “mit dem Virus leben” für einen Schaden für ihr Unternehmen bedeutet. COVID19 unter Kontrolle bringen und zu behalten, ist in jedermanns Interesse.”

Das Virus verändert das Konsumverhalten, es sind nicht nur die Beschränkungen.

Faktencheck Anschober zib2, 31. Oktober 2020:

In der gestrigen zib2 spekulierte Anschober darüber, dass das Virus über Mutation ansteckender geworden wäre, weil ganz Europa von den starken Anstiegen betroffen sei. Tatsächlich ist die angesprochene Mutation des D614G-Spike-Proteins schon im Juli weltweit zirkuliert.

Warum ist die zweite Welle so stark?

4 Stufen der Überforderung des Systems in einer Pandemie (von Marton Széll):

  • Stufe 1: Testkapazitäten (PCR) sind überfordert, Auswertung und Übermittlung der Befunde dauern länger als 48 Stunden auch wochentags
  • Stufe 2: Das Contact Tracing wird insuffizient, es dauert Tage (wenn überhaupt) bis Kontakte angerufen werden und Absonderungsbescheide ausgestellt werden können.
  • Stufe 3: Das Gesundheitssystem und im Speziellen die Krankenhäuser werden überlastet, planbare OPs müssen abgesagt werden, Stationen füllen sich mit Covidkranken, sodass es zu Konkurrenzsituationen mit „normalen“ Kranken um die Betten kommt
  • Stufe 4: Es kommt zu einem deutlichen excess of mortality. Dadurch wird die Bestattunsinfrastruktur überlastet. Bilder wie in Bergamo.

Seine Analyse: Österreich war über den ganzen Sommer durchgehend auf Stufe 1, spätestens seit September auf Stufe 2. Seit 1 Woche sind wir auf Stufe 3 in vielen Bundesländern. Durch den lock down werden wir hoffentlich knapp Stufe 4 vermeiden können. Letztlich haben wir versagt in Zeiten mit niedriger Prävalenz die Stufe 1 und 2 zu vermeiden. Daher ist die aktuelle Stufe 3 die logische Konsequenz. Unsere Hausaufgabe für den lock down ist die Neuorganisation von Tests inkl Optimierung der Abläufe in den Gesundheitsämtern.

In diesem Thread wurde das Erklärungsmodell für das Versagen noch erweitert und bereits am Tag 216 wies ich auf etliche Versäumnisse hin. Die Empfehlungen, wie man einen zweiten Lockdown verhindern, lagen kostenfrei auf der Straße herum, doch die Politiker liefen an ihnen vorbei.

Ein weiterer Erklärungsansatz geht über die Bedeutung der asymptomatischen Verbreitung des Virus:

Die stille Verbreitung begann bei der ersten Welle im März. Nach dem Lockdown schwelte das Virus unbemerkt im Hintergrund weiter mit lokal aufpoppenden Clustern. Die jüngere und tendenziell häufiger symptomfreie Bevölkerung war wesentlich mobiler als die älteren und verteilten das Virus homogen innerhalb der Bevölkerung. Kinder und Jugendliche zeigen gehäuft keine Symptome und verzögerten so ihre Rolle nach den Schulöffnungen im Anfang September. Die Sorglosigkeit der Bevölkerung nahm zu, weil die Infektiösität unsichtbar bleibt, bis sich erste Symptome zeigen (bei ca. ~ 80% der Fälle). Das weiß man seit März.

Leider hat sich durch die Inkompetenz der AGES und der Weigerung, ausländische Studien (bei vorhandener Datenlage!) anzuerkennen, das Narrativ verfestigt, nur große Tröpfchen wären für die Übertragung relevant, und das eben nur beim Husten und Niesen (symptomatisch). Daraus resultierten mangelhaft umgesetzte Lüftungskonzepte, wenn überhaupt vorhanden, während sehr stark der “Anschober-Abstand” (Zitat Allerberger) in Innenräumen forciert wurde. Seit spätestens Juli hat sich die Rolle der Aerosole auch in den USA und in Deutschland durchgesetzt. Demnach ist es sehr wohl möglich, das Virus auch ohne Symptome, die große Tröpfchen produzieren, zu verbreiten, durch lautes Sprechen, Singen und Schreien. Selbst Mitte Oktober gab es Cluster in großen Chören, in der Kirche. Wundert die Rolle der Kinder wirklich?

Es ist gleichzeitig aber auch klar, wie wir schon seit langer Zeit wissen und jetzt auch bestätigt bekommen durch epidemiologische Beobachtungen, dass die Infektionsgefahr in Schulen genauso ist wie die Infektionsgefahr in jeder anderen vergleichbaren Sozialsituation.

Drosten, 27.10. (NDR-Podcast)

Ich habe mein Verhalten mit der Annahme der neuen Erkenntnisse über Übertragungswege geändert bzw der Situation angepasst, wurde vorsichtiger mit indoor und trug öfter Masken. Ich erwartete, dass die Regierung, Ärzte und Journalisten darüber aufklären.

Vergleich Österreich und andere Länder

Stand, 01.11.2020 – tägliche Neuinfektionen pro Mio Einwohner

Von den skandinavischen Ländern wird immer nur Schweden betrachtet, warum nicht Norwegen oder Finnland? Überhaupt kann man sich auch von anderen erfolgreichen Ländern wie Neuseeland, Australien, Thailand oder Vietnam abschauen, was funktioniert hat. Viele Menschen wollen sich jedoch nicht einmal darauf einlassen, nachzulesen, was dort funktioniert hat. Stattdessen wird gleich abgewiegelt: “Das sind Inseln, die kann man nicht mit uns vergleichen.” Das Virus macht allerdings keinen Unterschied zwischen Insel und Festland. Zwar lässt sich leichter kontrollieren, wer rein und raus kommt, aber sonst die Voraussetzungen doch recht ähnlich. Warum startet man nicht einmal den Versuch, sich auf neue Strategien einzulassen?

Beispiel Vietnam:

  • Investition in öffentliche Gesundheitsinfrastruktur (z.b. Notfall-OP-Zentren und Überwachungssysteme). Vietnam lernte von SARS und Vogelgrippe, andere Länder können genauso von Covid19 lernen
  • Frühe Handlungen, von Grenzschließungen über Testen bis Lockdowns, können die Verbreitung innerhalb der Bevölkerung abmildern, bevor sie außer Kontrolle gerät.
  • Gründliches Nachverfolgen von Kontakten kann dabei helfen, eine gezielte Containment-Strategie aufzubauen Quarantine, die auf mögliche Exposition setzt und weniger nur auf Symptome, kann sowohl asymptomatische und präsymptomatische Übertragung verringern
  • Klare Kommunikation ist entscheidend: Eine klare, konsistente und ernsthafte Erzählung ist während der ganzen Krise wichtig.
  • Ein starker gesamtgesellschaftlicher Ansatz beteiligt vielfältige Interessensgruppen im Entscheidungsprozess und ermutigt zum Zusammenhalt bei geeigneten Maßnahmen.


Ein Grundfehler bei der Pandemiebekämpfung ist es als “rote Linie” erst die Überlastung des Gesundheitssystems anzusehen. Damit reagiert man viel zu spät, nimmt viele schwer Kranke und Tote in Kauf und rennt am Ende unvermeidlich in den Lockdown.

Michael Wagner, 29.10.20

“Also dass bestimmte Dinge wie Intensivbettenbelegung eigentlich Parameter sind, die sehr langsam sind. Die schlagen eigentlich dann an, wenn es schon fast zu spät ist.”

Christian Drosten, 27.10.20

Es gibt keine verwirrende Ampel mit Kategorien wie „Intensivbetten“ oder „Alter der Fälle“. Entscheidend bleibt allein die Zahl der Neuinfektionen. Voll richtig, denn es gibt bei SarsCoV2 wegen Unberechenbarkeit quasi keine harmlose Infektion. Massenhaft Fälle bedeutet Elend.

Karl Lauterbach, 29.09.20 – zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland

Ein Appell von Michael Wagner zum Abschluss, der gleichermaßen für die Bevölkerung, für Ärzte, für Journalisten und für die Politik gilt:

Möglichst viele müssen dazu bereit sein, auch zu Zeiten niedriger Infektionszahlen, soziale Kontakte zu begrenzen, Abstand zu halten, Masken zu tragen, Hygienemaßnahmen einzuhalten und auf die Wissenschaft zu hören.

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