Tag 394: Rücktritt von Anschober

Risikokommunikation von “Pater Anschober”

„Und wir haben ein Phänomen, das in Österreich noch viel zu wenig Thema ist, und das Ziel dieser Woche war eigentlich gewesen, es zum Thema zu machen, sichtbar zu machen, und Maßnahmen einzuleiten, das ist: Long COVID. Das sind viele, viele, viele Betroffene, die vielfach nur leicht betroffen sind am Beginn und dann nach Monaten doch sehr sehr gravierende Spätfolgen und Probleme haben. Britische Studien gehen von 10% Infizierten aus, die von LongCOVID betroffen sein werden, und ich denke, wir müssen in der österreichischen Gesundheitspolitik dieser Gruppe in der Bevölkerung alle Möglichkeiten, die es braucht geben, was Betreuung betrifft, was Anerkennung als Krankheit betrifft, und vieles andere mehr, und deswegen warne ich davor, dass ein Gefühl entstehen könnte, dass man dann, wenn die Risikogruppen und ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen durchgeimpft sind, dass man dann zu rasch öffnen könnte. Es geht um jeden einzelnen Infektionsfall, der vermieden werden muss.“

Gesundheitsminister Anschober in seiner Rücktrittsrede am 13. April 2021

Seine Rede symbolisiert die Tragik einer Politikergeneration, die erst dann Tachles redet, nachdem sie als verantwortliche Politiker i) zurücktreten, ii) nach Brüssel (ins EU-Parlament) oder iii) in die Privatwirtschaft gehen. Ich erinnere an so manche kluge Wortmeldung eines Christian Kern oder Mathias Strolz, von denen man sich diese Klugheit erhofft hätte, als sie ihre Partei noch angeführt haben. Oder Othmar Karas, der Kurz öfter mal widerspricht. So sehr ich Anschober heute für diese Offenheit schätze und respektiere, so sehr missfällt mir die Schlussfolgerung, die ich daraus ziehe:

Wenn er schon immer das Richtige wollte, warum hat er es dann nicht gesagt? Dann hätten auch Außenstehende bzw. seine Wähler gesehen, er wollte ja mehr, aber die Bundesländer und der Kanzler ließen ihn nicht. Stattdessen formulierte er als oberstes Ziel von Beginn an, die Überlastung der Intensivstationen, die harte Triage verhindern zu wollen, und seit dem Herbst warnten namhafte Virologen weltweit davor, dies als Ziel zu setzen, weil der Lockdown als Notbremse immer zu spät kommen wird.

Anschober formulierte bis zuletzt keinen Dissenz zum Koalitionspartnern oder den Ländern. Als Gesundheitsminister trägt er die Verantwortung. Er hat dieses Amt nicht, um es allen Recht zu machen, nicht in einer Pandemie mit einem Virus, dem egal ist, ob wir es ernstnehmen oder nicht.

Verklärte Vergangenheit

Zunächst positiv hervorzugeben: Er bedankt sich bei den Ärzten und Pflegern, die weit über der Grenze des Ertragbaren arbeiten, und dass dort nachgebessert werden müsse. Ebenso spricht er die psychosoziale Unterstützung an, die ausgebaut werden muss.

Er nimmt auch selbstkritisch zur Kenntnis, dass kein Land in der EU auf die Pandemie vorbereitet war und dass auch das Gesundheitsministerium überrascht wurde. Hier möchte ich kurz einhaken, denn es zeigen sich schon Unterschiede innerhalb Europas:

Drosten hielt es bereits am 21. Jänner für sinnvoll eine internationale Gesundheitskrise (PHEIC) durch die WHO ausrufen zu lassen und lieber übervorsichtig zu agieren, am 28. Jänner sagte Drosten, dass sich das ganze Medizinsystem in Deutschland auf eine mögliche Pandemie vorbereiten müsste, indem man die Pandemiepläne herausholt, sich auf Massen an Patienten vorbereitet, dass das jedes Krankenhaus und jede Arztpraxis in Deutschland beträfe. Von Apfalter, Weiss, Steininger, anfangs auch Greil und natürlich Allerberger wurde bis in die erste Welle hinein verharmlost. Das beweisen meine gesammelten Zitate. Nachdem insbesondere Weiss (Tirol), Allerberger (AGES/Bundesregierung) und Apfalter (Oberösterreich) beratende Funktion hatten und HABEN, hat dies jedenfalls zur allgemeinen Unterschätzung in Österreich beigetragen.

Das EWRS (Early Warning and Response System) der EU hat am 9. Jänner 2020 erstmals gewarnt, die Meldungen dazu erhalten abwechselnd Benka (Anschobers rechte Hand im Krisenstab) und Allerberger. Island informierte Österreich Anfang März darüber, dass Ischgl zur Gefahrenzone erklärt wurde und gab nachfolgend eine Reisewarnung heraus. Die Ereignisse wurden vertuscht – wir kennen das Ergebnis. Allerberger und Apfalter sitzen auch für Österreich im Beraterforum der Europäischen Seuchenbehörde ECDC. Wie wir heute wissen, gehören beide zu den größten Verharmlosern im Laufe der Pandemie und haben mit zahlreichen Fehleinschätzungen eine effektive Eindämmung der Pandemie verhindert.

Geplanter Infektionskongress März 2021, Positionen von Allerberger und Apfalter

In Minute 23 spricht Anschober von faktenbasierter Arbeit, faktenbasierten Entscheidungen. Aufgrund des großen Mangels an belastbaren Daten und seriösen Analysen durch die AGES, sei es weil Kinder nicht getestet wurden und daraus geschlossen wurde, dass sie keine Rolle spielen würden, sei es, die Kinn- und Gesichtsvisiere monatelang als gleichwertig zum Mundschutz zuzulassen, obwohl ausländische Studien schon vor 7 Jahren gezeigt haben, dass sie nur unzureichenden Schutz vor einer Infektion bieten, oder Bundesgärten zu schließen, Skigebiete zu öffnen, aber etwa Tennis im Freien nicht zu erlauben, die Übertragung durch Aerosole nicht anzuerkennen, mit Meterabständen zu operieren statt auf Lüftungskonzepte zu setzen – es gibt sehr vieles im Laufe der Pandemie, wo die Regierung und insbesondere die AGES/das Gesundheitsministerium nicht faktenbasiert gehandelt hat. Diese Fehler wurden z.T. bis heute nicht korrigiert, wie die Desinformation auf der AGES-Webseite zeigt.

Anschober spricht von entstandenen Mühlen, von Populismus und Parteitaktik, die entstanden wäre, aber “in Summe glaube ich, dass wir eine gute Arbeit geleistet haben”. Er spricht von Neuland, das beschritten wurde. Ja, nur wurde im Laufe der zweiten Welle etliche Male darauf hingewiesen, wo die Probleme liegen, aber sie wurden nicht oder zu spät angegangen, sei es die FFP2-Maskenpflicht in Gesundheitsberufen, in den Schulen, regelmäßige Tests bestimmter Berufsgruppen, Homeoffice-Pflicht, Testpflicht, usw. Long COVID wurde ignoriert bis heute und die Grenze der tolerierten Neuinfektionen immer weiter hinaufgesetzt, obwohl man mit fortschreitender Pandemie immer mehr über schwere Folgeschäden hätte lernen müssen und gegenteilig handeln.

Anschober spricht vom “Weltmeister im Testen” und “Vorzeigemodell”, aber verschweigt dabei, dass das Contact Tracing und die Konsequenz daraus nicht funktioniert. Seit Monaten werden falsche oder zu wenige Kontakte angegeben, die Quarantäne wird missachtet, ist zu kurz. Antigentests ersetzen in den Ländern teilweise die PCR-Tests, während Wien zumindest die meisten PCR-Tests macht. Contact Tracer fragen mit Wochen oder gar Monaten Verspätung nach vorangegangenen Kontakten, Aerosol-Übertragung wird dabei ignoriert wegen 2m/15min-Kriterium.

In Summe sicherlich nicht alles sein Verschulden, aber eben nur ein Teil der Wahrheit. Nicht verschweigen möchte ich hier, dass Anschober in einer Presseaussendung vom 26. Februar 2021 bereits auf LongCOVID hingewiesen hat. Leider hat das Thema nicht genug Gehör dort gefunden, wo es wichtig gewesen wäre: Bei den Landesregierungen, beim Kanzler, bei den Äußerungen zahlreicher ExpertInnen und in der öffentlichen Kommunikation.

Unverständlich bleibt, warum der Oberste Sanitätsrat erst ein Jahr nach Pandemiebeginn neu konstituiert wurde und nicht spätestens während dem ersten Lockdown.

Ideologische Ausrichtung und Ethik in der AGES

Anzahl der Intensivpatienten (blau) und Kapazität freier Betten laut AGES-Dashboard (grau), farbig unterlegt das Systemrisiko laut Coronakommission (kritisch ab 33%, Kritik von Epidemiologe Zangerle), Quelle

Ich kann nicht wirklich neues erzählen. Das AGES-Dashboard suggeriert unbegrenzt viele Intensivbetten, wodurch man den Ruf nach verschärften Maßnahmen ewig beschwichtigen kann.

„Peinlich genau wurde deshalb darauf geachtet, dass auf den Intensivstationen stets genügend freie Betten zur Verfügung standen. Solange dies gegeben war, konnten Behörden und Regierung beschwichtigen und Kritik am schwedischen Sonderweg zurückweisen“ (Quelle)

Kurzzeitig sah es so aus, als ob endlich reagiert werden würde. So passte zumindest der ORF seine Grafik zu den Intensivbetten an:

ORF-Darstellung, abgerufen am 9. April 2021

Über ein DropDown-Menü konnte man bis zum Beginn der Pandemie zurückgehen. Daraus wurde ersichtlich, dass in Oberösterreich und Vorarlberg die Schwelle zur Triage klar überschritten wurde. In der ersten Version stand statt “Triage” zudem “Harte Triage”, das fand man wohl zu dramatisch. Jetzt hat man die Darstellung erneut geändert: Die Schwellenwerte Überlastung – Selektion – Triage werden nur noch in den “Morgenmeldungen” angezeigt. Dort gibt es aber keine Möglichkeit mehr, bis zum Beginn der Pandemie zurückzugehen.

Bei der AGES bleibt alles beim alten: “Zusätzliche Betten und COVID-Auslastung” suggerieren, dass immer genug Betten frei wären.

AGES-Dashboard, abgerufen am 13. April 2021

Es ist Fakt: Es ist während der zweiten Welle zu Triage in einzelnen Bundesländern gekommen. Das haben anonym bleibende Pfleger und Ärzte bereits bei Puls24 berichtet. Die ORF-Darstellung, die jetzt wieder verschwunden ist (hoffentlich keine Message Control), hat das bestätigt: Triage wurde nicht verhindert.

Von Anschober sind folgende Zitate überliefert:

: …dass es zu keiner Katastrophe und keinen Triagen kommt, das ist gelungen.” (02.12.20, Pressekonferenz)

Das wichtigste Ziel sei weiterhin, die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überfordern. Triagen sollten nicht eingesetzt werden. Das sei als Hauptziel definiert worden. Die große Katastrophe konnte verhindert werden”, so Anschober. Der Minister meint damit die kritische Grenze von rund 800 Betten.”
(10.12.20 Pressekonferenz)

Heute haben wir einmal den Grundkonsens geschaffen, dass unser Hauptblickpunkt und unser Entscheidungskriterium die Situation auf den Intensivstationen ist.“ (22.03.21, zib2)

Insbesondere seine letzte Aussage ist unverständlich, nachdem er, wie bereits oben erwähnt, bereits am 26. Februar 2021, also einen knappen Monat vorher, zugegeben hat, dass LongCOVID ein Problem ist.

Zurück zur ideologischen Ausrichtung der AGES – aus meiner umfangreichen Analyse:

  1. Der Geschäftsführer der AGES, Thomas Kickinger, wurde unter der FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein ernannt und ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft “Oberösterreicher Germanen Wien”, die vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) und von “Stoppt die Rechten” als Rechtsextrem eingestuft wird.
  2. Der Aufsichtsratschef der AGES, Arthur Kroismayr ist FPÖ-Vizebürgermeister und ebenfalls Mitglied der “Oberösterreicher Germanen Wien”. Die Burschenschaft ist Teil des Wiener Korporationsrings (WKR), der jahrelang den umstrittenen WKR-Ball in der Wiener Hofburg veranstaltet hat, wo sich Rechtsextreme aus ganz Europa getroffen haben.
  3. Ebenfalls im Aufsichtsrat seit Hartinger-Klein: Renate Haider war stv. Parteivorsitzende des „Team Kärnten“, wechselte 2017 in die FPÖ.
  4. Gabriele Jell-Wiesinger ist bereits seit 2002 in der AGES tätig. Sie war stv. FPÖ-Bezirksvorsteherin in Liesing und wurde 2013 wegen „parteischädigenden Verhaltens“ aus der FPÖ ausgeschlossen. 2017 wurde sie Leiterin der Internen Revision der AGES.
  5. Der Leiter der Öffentlichen Gesundheit, Franz Allerberger erhielt diese Position 2003 unter dem damaligen Staatssekretär der FPÖ, Reinhard Waneck. Dieser ist Mitglied der „Akademischen Verbindung Wartburg“, die ebenfalls dem WKR angehört. Von Allerberger sind keine Mitgliedschaften in der FPÖ bzw. Burschenschaften bekannt, allerdings wurde er am 22. Februar 2021 im Gesundheitsausschuss von der FPÖ nominiert, und wird auch regelmäßig von FPÖ-Accounts und -Medien zitiert, um verharmlosende FPÖ-Positionen zur Pandemie zu untermauern.

Allerbergers Ethik in der Humanmedizin zeigt sich in diesen Zitaten:

Die serbischen Regalschlichterinnen, die im Sozialraum gemeinsam schlecht durchlüftet ganz hinten, kleiner Raum, das Mittagessen einnehmen, stecken sich natürlich untereinander an, weil sie sich unterhalten in der Muttersprache.

Wie ich meine Public-Health-Ausbildung bei John Hopkins [USA] gemacht hab, war ich ganz einmal frustriert, weil bei allen Beispielen nicht gerechnet wurde zwischen Äpfel und Birnenwie wir es in der Volksschule in Österreich lernen, sondern zwischen Schwarze und Weiße. Ich hab das nie ganz verstanden, denn die Schwarzen, die ich kenne, da hat praktisch jeder mal einen weißen Urgroßvater oder irgendwas Weißes drinnen. (beide Primärversorgungskongress Graz, 22.09.20)

Im Vortrag auf der Uni Salzburg fielen auch die mit der NS-Zeit konnotierten Begriffe Schreibtischtäter, Blutauffrischung und „unsere Konzentrationslager Bergen-Belsen“ sowie …

“Dass wir heute kein Fleckfieber mehr haben und kein Läuserückfallfieber … ich hab in 40 Jahren einen Fall gesehen, auch wieder von Richard Greil Patient, der 2015, äh, äh, illegal im…., illegal, ein, Sie kennen den politisch korrekten Ausdruck für, was ich meine, für einen somalischen Flüchtling, der damals gekommen ist.”

“Das erste Mal, dass ich einen Patienten mit Rückfallfieber gesehen habe und Kleiderläuse gesehen. Die Erfindung der Waschmaschine ist mindestens so wichtig wie die Erfindung von Impfstoffen.

Schlimm ist rückblickend gesehen auch seine Arroganz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Ausland, sei es gegenüber China zu Beginn:

“Da lernen wir: Was wir lernen, ist von den 37 europäischen Patienten, den Rest glauben wir oder glauben wir nicht.”


“China ist ja jetzt der, der unterrichtet und nicht mehr der, der unterrichtet wird.”

Denn die renommierte Wissenschaftsjournalistin Helen Branswell, die schon mehrere Pandemien begleitet hat, stellte am 28. Jänner 2021 bereits fest:

“Chinese health authorities said over the weekend they’ve recorded cases where transmission occurred before the transmitting person showed symptoms.”

und am 27. Februar 2021:

It’s not clear whether the low detection rates among young children means those infections are indeed rare, or if they are mild enough that they tend to escape detection. Baric noted several case studies from China that showed a low number of children who, although they tested positive, didn’t have obvious disease. However, CT scans revealed changes in their lungs that are characteristic to this infection. […] “If they are infected, there is no reason to believe that they will not transmit.”

Ich kann die Skepsis gegenüber einer Diktatur nachvollziehen, die die Gefährlichkeit vertuscht oder das Ausmaß der Pandemie herunterspielt, aber warum sollten die chinesischen Gesundheitsbehörden darüber lügen, wie das Virus übertragen wird?

Allerberger am 14. Oktober 2020 im FALTER:

„Indische Lebensverhältnisse lassen sich doch nicht mit unseren vergleichen“

Das bezog sich auf die große Princeton-Studie in Indien, nach der Kinder gleich infektiös wie Erwachsene sein können (lange vor dem erstmaligen Auftreten von Mutanten).

Es ist Zeit zu handeln

“Ich werde auch unpopuläre Entscheidungen treffen, weil ich mich als Gesundheitsminister und Arzt dazu verpflichtet sehe.”

sagte der Allgemeinmediziner und neuer Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in seiner Antrittsrede heute. Seine grundsätzlichen Aussagen stimmen mich bisher positiv, etwas mehr Optismus bezüglich ZeroCovid wäre noch schön.

Eine durchaus populäre Maßnahme könnte er damit treffen, die Schlüsselpositionen in der AGES neu zu besetzen und für eine Neuausrichtung der AGES zu sorgen, die alle Menschen in der Bevölkerung einschließt. Die Verharmlosung muss endlich aufhören. Es müssen wissenschaftliche Fakten auf der AGES-Webseite stehen, es muss mehr für Prävention getan werden und Long COVID ist auch ein wesentlicher Teil in der Bevölkerung, bei einer vermuteten hohen fünfstelligen Anzahl an Betroffenen. Pro-Aktive Risikokommunikation und vernünftige Teststrategien, ohne die Qualität der Tests zu beschönigen. Ebenso fehlt eine aufrichtige Aufklärung über Nebenwirkungen und Impfreaktionen angesichts der Vorkommnisse rund um Astra Zeneca.

Noch Ende Oktober hat Allerberger (Transkript) die Möglichkeit eines wirksamen Impfstoffs negiert:

“Ich glaube auch nicht, dass morgen Impfstoff kommt. Und ich wette mein letztes Hemd, dass auch kein Medikament kommt, weil Medikamente gegen Viren, die kann ich an einer Hand abzählen, die wirken. Und bei Impfstoffen ist es nicht viel besser. [….] Vor Juli braucht man nicht drüber diskutieren. Da wird kein Impfstoff da sein, ist meine Voraussage.”

Trotz seiner Skepsis ließ sich Allerberger im Februar mit Pfizer impfen.

Knappe zwei Monate später waren bereits zwei Impfstoffe, Biontech/Pfizer und Moderna, zugelassen. Alle zugelassenen Impfstoffe verhindern aus heutiger Sicht schwere Verläufe und Tod, mit aus heutiger Sicht sehr geringen Ausnahmen bei einzelnen Virusvarianten oder Nonrespondern auf Impfstoffe.

Wir brauchen jetzt jemand, der voll hinter den Impfstoffen steht und aktiv über Risiken und Vorteile aufklärt. Die Gefahr von schwerwiegenden Impfreaktionen bei Vektorimpfstoffen betrifft vor allem junge Frauen. Hätten wir eine niedrige Grundinzidenz, könnten wir ohne größere Gefährdung anderer Risikogruppen AstraZeneca nur dort verimpfen, wo wir schwerwiegende Impfreaktionen nahezu ausscchließen können. Da die Inzidenz aber allgemein zu hoch ist und die Österreichs Sparfuchs-Regierung auf den falschen Impfstoff gesetzt hat, wird AstraZeneca weiterverimpft, während andere Länder zurückhaltender sind und sein können. Diesen Widerspruch bekommt die Bevölkerung durchaus mit – und reagiert teilweise ablehnend auf AstraZeneca.

Hier ist es dringend nötig, realistisch über die Risiken aufzuklären, und gleichzeitig die Inzidenz so weit zu drücken wie nur möglich.

Ich hoffe, Mückstein setzt seine Ankündigung um. Bei aller Sympathie für Anschobers konsiliante Art, es allen Recht machen zu wollen – eine Pandemie ist kein Sympathiewettbewerb. Da geht es um Leben, Schicksale, Zukunft des Staates. Und wenn ich mir anschaue, wer da in den Ländern regiert und wer Kanzler ist, nein, mit diesen Leuten sollte man keine Kompromisse suchen. Das geht immer zulasten der Schwächeren.

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