

So sieht der “Journalismus” im öffentlich-rechtlichen Rundfunk heutzutage aus, übrigens finanziert von den GIS-Gebühren der Bevölkerung.
Wir sind möglicherweise in der gefährlichsten Phase der Pandemie angekommen: Übergeordnete Krisen wie die Folgen des Russlandkrieges in der Ukraine durch Weizen- und Energieknappheit drohen das Thema Corona zu verdrängen. Prominente Berichterstattung zur dramatischen Lage in den Spitälern (auch Kinderspitäler) fehlt ebenso wie das Bewusstsein, dass die Impfung alleine nicht reicht, “um mit COVID zu leben.” Hohe Inzidenzen führen dazu, dass sich immer neue Varianten ausbilden, die in kurzen Abständen zu neuen Wellen führen. Letztes Jahr um die Zeit hatte ich noch mehr Hoffnung und plante Urlaub, im dritten Pandemiejahr bin ich erstmals zum Abwarten verdammt, bis ich mich selbst infiziere oder doch eine Form von Maßnahmen zurückkehrt, die für mich das Risiko kalkulierbarer macht.
Gleichzeitig verhehlen weder zuständige Medien noch Politiker ihre Wissenschaftsleugnung immer weniger. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen – und damit der Grundstein für weitere Enttäuschungen und Resignation gelegt. Vorbildwirkung ist selbst beim Bundespräsidenten Fehlanzeige und eine neue Variante steht schon in den Startlöchern.
Bundespräsident ohne Vorbildwirkung
Der grüne Bundespräsident wirbt für eine klimafreundliche Zugfahrt nach Graz, stieg mit Maske in den Zug, um sie dann ab der Stadtgrenze abzusetzen.
Impfkampagne mit irreführenden Versprechen
“Der beste Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf bzw. Langzeitfolgen einer Covid19-Erkrankung ist die Impfung.” (Quelle: #GemeinsamGeimpft, gesponserte Impfkampagne der Bundesregierung auf Facebook)
Zwar reduziert die Impfung das LongCOVID-Risiko, insbesondere durch kurzfristig verringerte Ansteckungsgefahr, aber der beste Schutz sind niedrige Inzidenzen für Indoor-Situationen bzw. FFP2-Maske und gute Lüftung. Die Regierung propagiert auch hier Eigenverantwortung, aber die Impfung ist nur eine Käsescheibe einer Reihe von Maßnahmen. Wir wissen seit März 2021, dass die Impfung alleine die Pandemie nicht beenden wird, trotzdem hält die Regierung an diesem Narrativ fest. Es war immer klar dass die Impfung Hospitalisierung und Tod verhindern soll. Leichtere Verläufe mit signifikantem Krankheitsgefühl waren trotz Impfung immer möglich. Nach jahrelanger Forschung zu Long Covid wissen wir sehr klar, dass es auch nach Verläufen ohne Hosipitalisierung auftreten kann – die die Impfung eben nicht abdeckt. Deswegen trage ich trotz vier Impfungen weiter Maske, meide bei hoher Inzidenz oder Positivrate Indoor ohne Maske und warte auf den angepassten Booster. Longcovid kann nach einem halben Jahr bis Jahr in MECFS übergehen. Heilung ist dann eher unwahrscheinlich. Nichts, wofür ich Ansteckung riskiere.
Impfung ist der beste Schutz bei Menschen mit intaktem Immunsystem gegen schweren Verlauf einer akuten (!) Infektion, aber vergessen werden dabei Kleinkinder, immungeschwächte Menschen, chronischer Verlauf, Spätschäden, Mutationsdruck. Alle Studien und Daten belegen: Wir brauchen eine Strategie, die über Impfungen hinausgehen: (Greenhalgh et al., 03.01.22)
Es ist elendig zu sehen, wie die “Impfung alleine”-Strategie das trügerische Konzept aufrechterhält, das Masken als Bestrafung und keine Masken als Belohnung sieht. Stattdessen könnte man Masken auch als wesentliches Werkzeug betrachten, um die Übertragung zu verringern, während ungehinderte Ausbreitung dazu führt, dass die Impfstoffe immer schlechter wirken.
“An oder mit” Infektion im Krankenhaus – cui bono?

Am 1. Juli 2022 nahm Virologe Bergthaler an einer umstrittenen “Diskussions”-Sendung von ServusTV teil, die seit Pandemiebeginn Corona verharmlost und durch Verschwörungserzählungen wahrscheinlich tausenden Menschen schwere gesundheitliche Schäden zugefügt hat – u.a. mit den beiden Schwurblern Schubert und Guerot. Dabei fiel diese Aussage:
“Wir haben 2,5 Jahre gebraucht, um zu sehen, wer an und wer mit Covid erkrankt ist.”
In welchem Kontext er das auch immer gesagt haben mag, die ideologisch aufgeladene Sendung bestätigt damit vermeintlich ein weiterer Vorwurf der Coronaleugnerszene – dass die meisten Covid19-Patienten in den Spitälern gar nicht *wegen* Covid aufgenommen wurden, sondern nur zufällig dort getestet wurden. Dabei wird so getan, als ob das dann weniger schlimm für Patienten und Gesundheitspersonal wäre. Das ist falsch.
- Darunter sind Personen mit Diabetes, denen es plötzlich schlechter geht, vielleicht wegen der Infektion, vielleicht wegen wegen der Grunderkrankung
- Ältere Personen, die vielleicht nur leicht erkranken, aber zuhause und alleine nicht klarkommen
- Krebspatienten, die für Chemotherapie oder Operation ins Spital kommen, dort aber positiv getestet werden. Vielleicht verschlechtert sich ihr Zustand danach?
- auch die symptomfreie Skifahrerin mit Beinbruch muss isoliert werden: Schutzkleidung, extra Räume.
- Die schiere Menge an Infektionen führt zu mehr Krankenständen auch beim Personal
- Mehr Infizierte im Spital und weniger Personal bedeutet wieder verschobene Eingriffe
Zusammengefasst sorgen also “zufällig” positiv getestete Patienten für mehr Isolierungsaufwand, zudem kann sich die Grunderkrankung von Krankenhauspatienten verschlechtern. Und wer nur wegen einer geplanten Gallenoperation ins Krankenhaus geht, aber mit Covid19 nach Hause kommt, kann natürlich genauso LongCOVID-Symptome entwickeln – und landet möglicherweise Monate später wegen Spätfolgen erneut im Krankenhaus (Organschäden, neurologische Symptome).
Geschönte Zahlen
Nehmen wir nur mal die frisierten Statistiken aus dem Jahr 2022:
- Ab April wurde der freie Zugang zu kostenlosen PCR-Tests abgedreht. Dadurch wuchs vor allem in den Bundesländern die Dunkelziffer (sichtbar anhand der Positivrate) deutlich an. In Wien kann mit durch diverse Ausnahmen weiterhin gratis getestet werden – auch mehr als fünf Mal pro Monat.
- Ab Juni keine verpflichtenden PCR-Schultests, Antigentests nurmehr zwei Mal die Woche. Dadurch stieg die Dunkelziffer auch in den Schulen deutlich an.
- Ab Juni Anpassung der Corona-Ampelfarben an das “milde OMICRON”: Positivrate nicht mehr berücksichtigt, Bundesländer stehen somit besser da als Wien, asymptomatische Fälle nicht mehr gezählt
Vulnerable schützen? Wirklich?
Die Risikogruppenverordnung wurde trotz der Behauptung, “Vulnerable schützen zu wollen”, im Juli nicht verlängert – wie schon im Vorjahr, da lief sie auch Ende Juni aus und wurde erst im November reaktiviert.
“Eine Public-Health-Krise kann man nicht privatisieren (Eigenverantwortung). Wir stehen da, wo UK vor einem halben Jahr stand, weil sie politisch die gleiche Schiene früher gefahren sind, um sich teurer Verantwortung zu entledigen. Es gab eine unsägliche Kampagne mit dem gelben Button, die nicht funktioniert hat. UK steht jetzt vor einem riesigen Arbeitskräftemangel, vor allem in den Bereichen, die statt sie zu schützen und zu stärken, immer weiter ausgebeutet wurden (Gesundheit, Pädagogik, kritische Infrastruktur). Folge: LongCOVID.
Die Bevölkerung ist nicht gegen Masken und Lüftungsmaßnahmen (vor allem nicht, wenn sie Lockdowns verhindern!), sondern sie halten die unlogischen, inkonsistenten und teils falschen Botschaften dazu nicht mehr aus. Luftfilter helfen auch gegen andere Viren, Pilzsporen und Pollen und steigern durch bessere Raumluft die Konzentration. Da ist die Politik gefragt und nicht die Bevölkerung.
Was fehlt, ist Primärprävention – gute Gesundheitspolitik zeichnet sich dadurch aus, dass Vulnerable gar nicht in Situationen kommen, wo sie sich anstecken können und nicht mehr Vulnerable erzeugt werden. Derzeit werden täglich um die 1000 Menschen mit LongCOVID und Spätschäden produziert. Viele wissen nicht um ihr Risiko oder schätzen es falsch ein. Wenn aber ein Drittel der Bevölkerung vulnerabel für akute oder chronische Verläufe ist, handelt es sich dann noch um eine vulnerable Gruppe?” (Text von @Kathrypsilon)
“Wenn jemand in deiner Gegenwart eine Maske trägt, dann nicht weil die Person Masken so hübsch und geil findet, sondern weil die Person Gründe hat, eine Infektion zu vermeiden. Die Reaktion auf eine Maske sollte immer sein, sich auch selber eine aufzusetzen.” (Auszug aus einem fantastischen Thread von Enno Park)
Neue Variante: BA.2.75

Zusammengefasst: BA.2.75 weist insgesamt acht Mutationen im Spike-Protein auf, ähnliche Größenordnung wie ALPHA und DELTA, und mehr als bei BA.5 (nur drei). Die beiden wichtigsten Mutationen sind G446S (Immun Escape) und R493Q, welche den Verlust der ACE2-Affinität durch die Escape-Mutationen ausgleicht.
Das heißt auf Deutsch gesagt, dass BA.2.75 die Immunantwort noch besser umgehen kann, also neutralisierende Antikörper durch Impfstoffe oder Infektion sowie therapeutische Antikörper noch schlechter wirken. Ob BA.2.75 auch einen deutlichen Wachstumsvorteil gegenüber BA.5 zeigen wird, ist noch unklar.
Personen mit (Durchbruchsinfektion) BA.1 scheinen jedenfalls gegen BA.2.75 besser geschützt als ohne BA.1-Infektion. Dafür sind sie schlechter gegen BA.4/BA.5 gechützt, mit BA.2 vermutlich etwas besser gegen BA.4/BA.5, was schwere Verläufe betrifft. Anekdotisch gab es schon Reinfektionen mit BA.5 nach BA.2. Anekdotisch nehmen auch schwere Lungenentzündungen bei Covid wieder zu, ebenso sehr niedrige Sauerstoffsättigungen. Wer gerade in den Urlaub fährt oder fliegt, sollte sich auch besser nix dasteßn, könnte unangenehme Konsequenzen haben, siehe Mallorca.
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Danke für den Hinweis!
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