Tag 222: Offene Fragen von Tag 41 großteils beantwortet

Welche Dosis macht das Gift?

In meinem Tagebucheintrag vom 21. April 2020 (Tag 41) habe ich zehn Fragen aufgestellt, deren Beantwortung bislang ausstand.

  1. Welche Viruslast ist notwendig, um überhaupt infiziert zu werden?
  2. Wie hoch ist der Prozentsatz durchwegs symptomfrei und präsymptomatisch?
  3. Wie wird symptomfrei definiert? Wie werden Symptome definiert?
  4. Was haben durchwegs symptomfreie Infizierte gemeinsam?
  5. Was haben Menschen mit schweren Verläufe ohne Vorerkrankungen gemeinsam?
  6. Ist das Ausmaß von Folgeschäden an der Lunge abhängig von der Viruslast bei der Infektion?
  7. Was sind die Hauptübertragungswege abseits Gesundheitspersonal im Lockdown-Zustand?
  8. Warum stecken sich im gemeinsamen Haushalt mit einer infizierten Person nur 12-17% neu an?
  9. Gibt es eine Grundimmunität durch die gewöhnlichen Coronaviren?
  10. Wenn Übertragung über die Luft nach diversen (Modell-)Studien möglich ist, warum lässt sich das Virus trotzdem so rasch eindämmen durch Lockdown-Maßnahmen? (Annahme: Übertragungen im Freien bei zu geringem Abstand wären gehäuft zu erwarten) Ist es vielleicht doch nicht so ansteckend wie befürchtet?
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Tag 196: Wo wir aktuell stehen – Update

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Einkehr ja, aber nur draußen und mit Abstand, Hoher Lindkogel (10.09.)

Meinen ersten Übersichtsartikel schrieb ich an Tag 56 der Pandemie (06. Mai 2020), seitdem kamen neue Erkenntnisse hinzu, andere Erkenntnisse sind geblieben oder wurden sogar durch Studien gefestigt. Eine zentrale Erkenntnis ist geblieben, die ich hier gerne wiederhole:

“the most successful global leaders in fighting coronavirus have communicated clearly, displayed empathy and always favored science over politics” (Christiane Amanpour, CNN – 05.05.20)

Wie schon Anfang Mai werden immer wieder Aussagen getroffen, dass die Wissenschaftler ständig ihre Meinung ändern würden und man Verständnis für die Regierung haben solle, dass sie sich nicht so schnell anpassen können. Ich werde jedoch aufzeigen, dass wir die Grundlagen für effektive Maßnahmen und die mangelnden Grundlagen für Schnellschüsse schon seit Monaten haben und für parteipolitisch motivierte Scharmützel unnötig viel Zeit verschwendet wurde. Wie im Mai bin ich auch über sechs Monate nach Beginn der Pandemie weiterhin der tiefen Überzeugung, dass die Ausbreitung des Virus viel besser unter Kontrolle gebracht werden könnte, wenn man den Menschen die wissenschaftlichen Grundlagen erklären würde statt nur Verordnungen, Verschärfung von Regeln und Androhung von Strafen oder einem zweiten Lockdown – von dem jeder weiß, dass er Österreich in die schlimmste Rezession ever befördern würde.

Update, 24.09.: Kleinere Korrekturen (Hinweis ME/CFS), Spekulationen, Wording; 20:09: Klarstellung zum Thema Kinder, 20:34 : Aerosole

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Tag 148: Weshalb Argumente gegen die Übertragung von SARS-CoV-2 durch Aerosole nicht stichhaltig sind (Übersetzung)

Vorwort des Blogautors: In meiner Twitter-Timeline, aber auch in manchen Onlinemedien einschließlich Zackzack wurde die letzten Tage wurde öfter die Studie von Klompas et al. von der Harvard School als Gegenargument zur Aerosolübertragung genannt. Der Aerosolwissenschaftler Jose-Luis Jimenez hat sich die Mühe gemacht, einen ausführlichen Gegenkommentar zu verfassen. Ich halte die Erkenntnisse darin für so wichtig, dass ich den Text dafür ins Deutsche übersetzt habe.

Donald K. Milton unterteilt in einem weiteren Artikel Aerosole je nach Ablagerung in den Atemwegen (respiratory aerosols oder Schwebstoffe <2.5 μm | PM2.5), in der Brust (thoracic aerosols oder Schwebstoffe <10 μm | PM10) und inhalierbare Aerosole (inhalable aerosols oder vollständige schwebende Schwebstoffe mit 100–200 µm, die durch die Nase eingesaugt werden können | Einheit TSP).

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Tag 127: Keine Aerosole bei der AGES?

Meine E-Mail an die AGES ist wahrscheinlich untergegangen. Ist auch verständlich, sie haben derzeit Wichtigeres zu tun als Mails zu beantworten. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, grundlegende Informationen auch dem aktuellen Wissensstand entsprechend weiterzugeben. Das passiert in meinen Augen nicht und daraus resultieren auch viele Missverständnisse über die Ansteckungsgefahr des Virus. Im Fokus meiner Kritik steht die FAQ der AGES, die öffentlich z.b. auf den Seiten der Ärztekammer Tirol abrufbar ist und auch an große Firmen zur Corona-Info weiterverbreitet wird. Ein paar Aussagen, die laut Dokument aktuell sein sollen, haben mich ehrlich gesagt verwundert.

Korrektur, Stand 16.07., 15.50 – Das verlinkte Dokument wurde offline genommen. 

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