
Ausgangslage für die (5.) OMICRON-Welle in Österreich:
- 72% Erstimpfquote, 65% Zweitimpfquote und 32% Drittimpfquote
- 568 Covid-Patienten liegen auf den Intensivstationen (Quelle: Morgenmeldung ORF)
- Rund 50000 bis 100 000 COVID-Überlebende haben Long COVID, davon werden 10% dauerhafte Beschwerden (Übergang zu MECFS) entwickeln – der schwere Verlauf mit Verzögerung
- Aktuelle DELTA-Inzidenz zwischen 300 und 400 (keine AGES-Meldedaten am 12.12.)
- Seit heute österreichweit wieder offener Handel, außer in Oberösterreich (erst ab 17.12.), in Wien sperrt die Gastronomie erst am 20.12. wieder auf. Lediglich Nachtgastronomie bleibt geschlossen. Im Westen, wo die Spitalsauslastung am höchsten ist, startet der Wintertourismus voll durch. Auch Après-Ski öffnet in Tirol.
- Die Aufklärungsquote durch Contact Tracing betrug bis 10.12. rund 45%, wobei 90% auf “Haushalt” zurückgeführt werden: Nachdem das Virus nicht durch den Abfluss kommt, ist “Haushalt” eine elegante Umschreibung dafür, nicht zu wissen, wo die Ansteckung erfolgt ist. Das Contact Tracing funktioniert also nicht.
Trotz Wechsel der ÖVP-Minister und des -Kanzlers lässt sich kein nennenswerter Strategiewechsel der Regierung in der Pandemie feststellen: Wir lockern in die drohende OMICRON-Welle hinein, wie schon damals bei ALPHA und bei DELTA im Spätsommer, als die Pandemie bereits für beendet erklärt worden ist. Es fehlt weiterhin eine Perspektive, eine Zielinzidenz, ein Endpunkt für die Impfkampagne und ein Ausblick, wie wir 2022 leben sollen. Hinweis: NPIs (v.a. Masken und Tests) werden bleiben, wenn SARS-CoV2 endemisch wird. Statt ständig so zu agieren, als ob die Pandemie irgendwann vorbei ist, sollte man sich darauf einstellen, dauerhaft flächendeckend PCR-Kapazitäten, Contact Tracing und erschwingliche dicht sitzende FFP2-Masken für die ganze Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.
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