
Am 15. November 2022 gab es im ORF-Report einen Beitrag (abrufbar noch bis 20.11.22) über die psychische Gesundheit junger Menschen. Darin fiel die irreführende Aussage von Gesundheitsminister Rauch, dass Schulschließungen aufgrund der Kollateralschäden ein Fehler gewesen wären. Die Aussage blieb ohne Nachfrage oder differenzierte Einordnung durch ExpertInnen stehen. Wann gab es Schulschließungen in Österreich? Wie lange haben sie gedauert? Welche Altersgruppen waren betroffen? Gibt es belastbare Daten zu Suizidversuchen in Österreich? Wie sah die Situation in jenen Ländern aus, wo es nie einen Lockdown gegeben hat, etwa in Schweden? Wie sah es in Ländern aus, wo es sehr lange und harte Lockdowns gegeben hat, wie in Neuseeland, Australien, aber auch Italien oder Spanien? Die Aussage ist daher nicht trivial, und eine kurze Einspielung dieser Art schlicht ungenügend, um daraus ein Fazit ziehen zu können.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Covidleugner, Gegner von Schulmaßnahmen und glühende Verfechter des “Schwedischen Weges” sahen sich bestätigt in ihrer verquerten Ansicht. Jetzt folgte die Bestätigung auch aus dem Gesundheitsministerium, aus der Regierung, also ganz offiziell. Und täglich grüßt das Murmeltier. Wenige Wochen vorher zitierte Lauterbach auf Twitter einen Zeitungsartikel der WELT, die aus dem Abschlussbericht der KITA-Studie das verkürzte Fazit zog, dass Kindergärten nie geschlossen hätten werden müssen. In meinem letzten Blogeintrag hab ich diese Aussage zerlegt – sinnerfassend lesen will gelernt sein.
An dieser Stelle möchte ich wieder einmal betonen, dass ich weder Arzt noch Sozialwissenschaftler bin. Ich bezeichne mich als Citizen Journalist, betreibe Recherchen und versuche Anreize zu geben, ebenfalls nachzubohren, gängige Narrative zu hinterfragen. In meiner naiven Vorstellung im ersten Pandemiejahr dachte ich, dass Journalisten meinen Blog als Ausgangsquelle für tiefgründigere Recherchen verwenden könnten, bzw. letztendlich selbst von der erdrückenden Beweislage internationaler Forschung überzeugt werden. Das ist leider nicht passiert. Daher bin ich immer noch aktiv.
Weil es hier um das Thema Depressionen und Suizidversuche geht und das Thema sehr belastend sein kann, wenn man sich selbst in einer emotional und psychisch instabilen Lebenssituation befindet, nachfolgend noch einmal die Kontaktdaten für Krisensituationen:
Wenn es Dir nicht gut geht und Du Suizid-Gedanken hast, rufe hier an:
- 142 (Österreich, Erwachsene)
- 147 (Österreich, Kinder und Jugendliche)
- 143 (Schweiz, Erwachsene)
- 147 (Schweiz, Kinder und Jugendliche)
- 116 123 (Deutschland, Erwachsene)
- 116 111 (Deutschland, Kinder und Jugendliche)
- bzw. wende Dich an das Kriseninterventionszentrum Österreich bzw. Diakonie (beide auch Fremdsprachen)
Der Beitrag
In der Anmoderation sagt die REPORT-Moderatorin Susanne Schnabl, dass 75000 Kinder und Jugendliche dringend therapeutische Unterstützung bräuchten, von der es derzeit viel zu wenig gibt. Rauch wird zitiert, dass die Schulschließungen während der Pandemie und Lockdowns ein Fehler waren. “Ein Fehler mit gravierenden Folgen”, ergänzt Schnabl.
Drei Schülerinnen werden gezeigt, die das “Mental Health Jugendvolksbegehren” gestartet haben. Eine der Frauen ist Mira Lobning. Auch Carina Reithmaier ist im Beitrag zu sehen. Die drei Frauen kommen aus der Schülerinnenvertretung, “erleben hautnah, wie ihre Altersgruppe unter der Pandemie leidet. Laura [Schuh] entwickelt während des Lockdowns selbst eine schwere Depression.”
Breite Zustimmung im Parlament zum Volksbegehren, das die nötigen Unterschriften zusammenbekommt, und dort behandelt zu werden.
Faktencheck: Warum wurden gerade diese drei Schülerinnen ausgewählt und nicht etwa Jugendliche aus einer Migrantenfamilie an Brennpunktschulen? Alle drei sind Mitglieder der ÖVP-nahen Schülerunion. Reithmaier ist Bundesobfrau. Das diskreditiert nicht ihre persönlichen Erfahrungen, aber sie sind eben nur eine Teilmenge einer sehr heterogenen Altersgruppe mit unterschiedlichem sozioökonomischen Hintergrund.
Stellt Euch vor, man hätte SchülerInnen aus einer Migrantenfamilie interviewt. Die hätte dem Staat schwere Vorwürfe gemacht. Job weg im ersten Lockdown, zu wenig finanzielle Hilfen, kein Computer für Homeschooling oder Distance Learning, kein Kündigungsschutz im Krankenstand, etc. Da hätte es Forderungen an die Regierung gegeben, die mehr tun müsste als Maßnahmen aufheben und Bittstelleralmosen, die nach Monaten endlich am Konto landen, wenn überhaupt. Infektionsschutz als Prävention vor Covid19 (und anderen potentiell schwerwiegenden Infektionskrankheiten) kommt im Forderungspapier des Volksbegehrens nicht vor. Das erklärt auch die breite Akzeptanz durch alle Parteien, einschließlich der FPÖ.
Hier geht es um Ursachenforschung – “Schulschließungen sind schuld” versus “warum hat man die Ausbreitung des Virus so eskalieren lassen, dass Schulschließungen notwendig wurden?” Die ÖVP hat sich ab Lockdown 2 immer gegen jegliche Maßnahmen gesträubt, aber nicht aus Sorge um die psychischer Gesundheit der Kinder, sondern wirtschaftliche Überlegungen und Arbeitskräftemangel. Ob eine ÖVP-nahe Organisation öffentlich so deutlich Kritik an diesem Irrweg der Regierung üben würde, darf bezweifelt werden. Daher ist die Auswahl der betroffenen Schülerinnen unglücklich.
Am Beginn der Initiative im Mai 2022 sagte Reithmaier in einem Interview mit dem Bezirksblatt folgendes:
“Laut Zwischenergebnissen der Neuauflage der Studie zur Psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen der Donau Universität Krems lasse sich der Trend ablesen, dass sich die Situation trotz Aufhebung der Corona-Maßnahmen im Vergleich zum vergangenen Herbst weiter verschlechtert habe.”
“Jeder zweite Jugendliche depressiv, 02.05.22”
Es können also die Maßnahmen alleine nicht dafür ursächlich sein, dass die Zahl der psychischen Notlagen weiter ansteigt.
“Und erstmals findet Johannes Rauch deutliche Worte für die Coronamaßnahmen an den Schulen”
Rauch: “Es gibt ja ein Learning aus der Pandemie, aus der Krise schon, dass Schulschließungen ein großer Fehler waren. Die Schulschließungen haben, wie es so schön heißt, Kollateralschäden verursacht bei Kindern und Jugendlichen, die sind wirklich schwierig.“
Faktencheck: Neu sind seine Aussagen nicht. Vielleicht im Fernsehen neu, aber auf Twitter schrieb Rauch am 21. Juli 2022 fast wortgleich, dass der Anstieg der psychischen Erkrankungen und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen der Hauptgrund sein würde, weshalb er “bei Corona-Maßnahmen ans unterste Ende gehe, was epidemiologisch noch vertretbar ist. Kollateralschäden sind verheerend.” Auf Nachfrage nach Belegen antwortet er mit einer Scholar-Google-Suche “psycische Erkrankungen Kinder Covid”. Ö1-Journalistin Tanja Malle schaute sich die ersten zehn Treffer der Suche an. Keine einzige der verlinkten Studien empfahl die Aufgabe von Schutzmaßnahmen, um psychischen Stress zu reduzieren. In meinem Faktencheck vom 23. Juli 2022 wurde deutlich, dass Gesundheitsminister Rauch seine Behauptungen nicht begründen konnte.
In der von Reithmaier genannten Studie von Kaltschik et al. (2022) über die Beurteilung der Langzeitgesundheit von Schülern in Österreich nach Covid19-Maßnahmen wurden 616 SchülerInnen im Alter von 14 bis 20 untersucht. Mädchen neigten eher zu Suizidgedanken als Buben. Die Smartphone-Benutzung ist in der Pandemie deutlich gestiegen, und verbunden mit Verschlechterung von Schulleistungen, gesundheitlichen Problemen, Schlafstörungen und psychischen Störungen. Frauen benutzen Smartphones häufiger als Männer, die sich eher körperlich betätigen und damit ihre psychische Gesundheit verbessern. Das könnte eine der Erklärungen sein, weshalb Frauen doppelt so häufig Suizidgedanken aufweisen. Selbst im dritten Pandemiejahr ohne Maßnahmen ist die mentale Gesundheit der Jugendlichen schwer beeinträchtigt, obwohl die meisten Beschränkungen im Frühling 2022 gefallen sind.
In der nächsten Einspielung wird Eva Weninger, Direktorin der Kooperativen Mittelschule in der Redtenbachergasse, Wien, interviewt. Sie schildert die Zunahme psychischer Auffälligkeiten an der Schule.
“Viele Kinder, vor allem die Mädchen, sich mehr zurückziehen, stiller werden, teilweise Schulverweigerung, teilweise unregelmäßiger Schulbesuch bis hin zu Ankündigungen von Selbstmordversuchen.”
Moment. Schulschließungen sollen ursächlich sein für psychische Erkrankungen, aber dann verweigern die betroffenen Kinder den Schulbesuch? Das passt von der Chronologie her nicht zusammen. Die Schulen waren übrigens immer offen, es gab es eine Notbetreuung. Wer seine Kinder nicht zuhause betreuen konnte, durfte sie in die Schulen bringen. Für höhere Altersstufen gab es phasenweise Distance Learning bzw. FFP2-Maskenpflicht im Unterricht.

Die Direktorin zog die Notbremse und stellte eine Diplompsychologin, Sandra Peindl, für die Schule an:
“Eine Gesellschaft zeichnet sich durch den Zustand ihrer Jugend aus. […] Jugendliche denken sich, Erwachsene sind machtlos. Es passiert nichts Konkretes.”
In der nächsten Einspielung wird Paul Plener, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie im AKH, interviewt.
“Seit Pandemiebeginn hat sich die Zahl der Jugendlichen, die nach Suizidversuchen eingeliefert werden, verdreifacht.”
Plener warnte allerdings in einem früheren Puls24-Interview davor, “Korrelation mit Kausalität” zu verwechseln:
Es sei schon so, dass es einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Einsetzen der Corona-Pandemie und einer Mehrzahl an psychischen Belastungen gebe – dies wurde in internationale Studien gezeigt.
Die Frage, welche der getroffenen Maßnahmen oder welche Corona-assoziierten Ängste hier eine Rolle spielen, könne jedoch nicht beantwortet werden, weil es dafür keine Studien gebe. “Wir wissen nur, es gibt mehr psychische Belastungen, es gibt deutlich mehr Suizidversuche. Das ist ein europaweites Phänomen.”
Paul Plener, 26.07.22, Puls24
Ein Bericht des Sozialministeriums aus dem Jahr 2020 räumt jedoch ein, dass es in Österreich keine zuverlässigen Daten über Suizidversuche gebe, weil diese nicht erfasst werden könnten. Man beruft sich auf internationale Studien und überträgt die Zahlen auf Österreich. Am 18. August 2020 beantwortete der damalige Innenminister Karl Nehammer eine parlamentarische Anfrage zur Zahl von Suiziden und Suizidversuchen vor und während des ersten Lockdowns. Dort ist keine Häufung von Suizid/versuchen im Lockdown feststellbar. Eine internationale Studie mit über 70 WissenschafterInnen in 21 Ländern stellte sogar eine Abname der Suizide um 4% fest.

Die Koordinationsstelle SUPRA für Suizidprävention in Österreich spekulierte in einer Online-Fortbildung vom 15. März 2021 über die Hintergründe für diesen Rückgang und warnte vor der “Zeit nach der Pandemie”.
In einem STANDARD-Artikel vom 26. Mai 2021 über gestiegene Suizidzahlen in Gefängnissen wurde festgehalten, dass keine Fälle während der “Corona-Isolation” zu beachten waren.
Eine SORA-Studie vom März 2022 zeigt ebenfalls differenzierte Ergebnisse zu Suizidgedanken unter Jugendlichen.
Besorgniserregend sei neben der hohen Zahl an Menschen mit Suizidgedanken an zumindest einzelnen Tagen auch der Umstand, dass rund 70 Prozent der Jungen unter Hoffnungslosigkeit, unkontrollierbaren Sorgen und Einsamkeit leiden. Ebenso viele machen sich Sorgen um ihre Zukunft, sie haben Angst, den Anschluss an das Leben nachhaltig verloren zu haben. Mehr als die Hälfte berichtete von schweren Konflikten zuhause. Neun von zehn Jugendlichen sahen ihre Bedürfnisse nicht ausreichend in den Covid-Maßnahmen berücksichtigt, interpretiert die Arbeiterkammer die Sora-Ergebnisse.
Ob diese Interpretation so zutreffend ist, sei dahingestellt, jedenfalls geht es hier nicht nur um die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen, sondern auch um die Umsetzung und flankierende Maßnahmen – wie etwa die im REPORT-Beitrag erwähnte psychologische Betreuung.
Schulen offen oder geschlossen ist viel zu eindimensional gedacht. Schule kann unglaublich stressig sein, wegen Schularbeiten, sozialen Gruppen, Mobbing, Barrieren und Diskriminierung, Behinderung, Missbrauch. Mobbing muss erstgenommen werden. Im Jahr 2018 war Österreich Europas Mobbing-Land Nummer 1. Wie erleichternd muss es für die betroffenen SchülerInnen gewesen sein, als der Unterricht im ersten Pandemiejahr auf Homeschooling und Distance Learning gewechselt hat? Das können sich leider meist nur jene vorstellen, die selbst einmal von Mobbing betroffen waren.
Wie war die Situation in Ländern, wo es nie geschlossene Schulen gab, nicht einmal einen Lockdown?
In Schweden gab es ebenfalls einen Anstieg von 40-80% mehr Selbstverletzungen (nicht Suizide) im Jahr 2021, so wie in den USA, Kanada und UK.
Wo werden die Erkrankungsfolgen von SARS-CoV2 thematisiert?
In einer Studie aus Tirol von Wenter et al. 2022 über die psychische Gesundheit von Kindern in den ersten beiden Pandemiejahren. Selbst infiziert zu sein oder Angehörige zu haben, die infiziert wurden oder an Covid19 verstarben, spielt eine wesentliche Rolle für die psychische Gesundheit des Kindes (z.B.., Dönmez and Uçur, 2021; Luijten et al., 2021). Manche Kinder verloren ihre Großeltern aufgrund von Covid19. Die verbreiteten Nachrichten über Todesfälle unter Älteren sorgten für Gedankenspiralen bei Kindern über Tod und Todesangst. Vogel et al. (2021) fand heraus, dass im März 2020 knapp zwei Drittel der 9-19jährigen um sich selbst Angst hatten, 97% machten sich Sorgen über ihre Familie und 82% über ihre Freunde. In Schweden, wo es nie ein Lockdown gab, fand man ähnliche Ergebnisse.
“Kinder und Jugendliche mit niedriger elterlicher Bildung, beengten Wohnverhältnissen, Migrationshintergrund und psychischen Problemen der Eltern wiesen ein erhöhtes Risiko für Beeinträchtigungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der psychischen Gesundheit während der COVID-19 Pandemie auf.”
Ravens-Sieberer et al. 2022
Es geht also zum Einen um die Sorge für andere, die an Covid19 schwer erkranken können oder auch verstarben, das konnte die eigene Mutter sein mit einer Immunschwäche nach einer Krebserkrankung oder Organtransplantation. Es waren aber auch Sorgen, selbst schwer zu erkranken. Die Faktenlage ist ziemlich eindeutig: Keine andere Kinderkrankheit ist so schwer wie Covid19 – Kinderkrankheiten dürfen nicht mit Erwachsenenkrankheiten verglichen werden. LongCOVID ist auch bei Kindern ein Thema, selbst niedrige Prävalenzen im einstelligen Prozentbereich bedeuten auf die Bevölkerung hochgerechnet eine hohe Zahl an Betroffenen.
In meinem Beitrag vom 31. Jänner 2021 warnte ich davor, Kinder gegen Kinder auszuspielen – das Erkrankungsrisiko gegen die psychische Gesundheit, und lieferte eine wissenschaftlich fundierte Anleitung für offene und sichere Schulen gleich mit dazu.
Zu guter letzt noch die Frage, warum wir überhaupt Schulschließungen angewendet haben:
Unsere eigenen Wissenschaftler, darunter auch Komplexitätsforscher Peter Klimek, bezeichneten im Juli 2020 Schulschließungen als effektivste Maßnahme gegen die Ausbreitung von SARS-CoV2. Auch hier ist die Faktenlage seitdem erdrückend eindeutig:
Schulen (und Kindergärten) sind Drehscheiben der Virusausbreitung, weil bis auf Großveranstaltungen und Nachtgastronomie an keinem anderen Ort so viele unterschiedliche Haushalte über längere Zeit auf engstem Raum aufeinandertreffen. Eine hohe Durchimpfungsrate bei Kindern und Jugendlichen hätte bereits kurz nach Zulassung der Impfstoffe geholfen, die Zahl der Neuinfektionen zu senken. FFP2-Masken im Unterricht erwiesen sich als wirkungsvoll und konnten Klassenschließungen verhindern. Wo es eine FFP2-Maskenpflicht gab, hing leider mangels Vorgaben der Behörden vom jeweiligen Goodwill des Schuldirektors ab. CO2-Messungen in Schulräumen hätte die Steuerung der Frischluftzufuhr optimieren können, Luftreiniger hätten unterstützend eingesetzt werden können – spezial in Räumen mit schlechter Ventilation. Auch andere Infektionserreger, die zu vermehrten Krankenständen unter Kindern und Jugendlichen führen, hätten so deutlich reduziert werden können.
Es ist bedauerlich, dass auch der ORF-Report hier keine differenzierte Berichterstattung zulässt. Damit hilft man niemanden, auch nicht den erkrankten Kindern, auch nicht jenen aus prekären Lebenssituationen, mit Migrationshintergrund. Schulschließungen als Fehler zu bezeichnen heißt, man hätte akzeptiert, dass es viel mehr Infektionen mit LongCOVID, Todesfällen, Triage in den Spitälern toleriert hätte. So ehrlich muss man sein, das dazu zu sagen.
PS: So lautete die Reaktion der Moderatorin:
“Sie wissen aber schon, dass wir/ich nicht kommentieren – insbesondere in Moderationen. Daher bitte mich jetzt da rausnehmen und lieber an die Verantwortlichen richten. Dort erreichen Sie im Fall des Falles auch mehr. Schönen Tag noch.” (Twitter, 18.11.22)
Dann hab ich die Rolle des Journalismus im Staat wohl falsch verstanden. Dann reicht auch ein Pressesprecher, wenn getroffene Aussagen weder kommentiert, kritisch hinterfragt noch recherchiert werden dürfen.