
Inzwischen ist ein Monat Lockdown in Österreich vergangen. Mein Leben wurde auf den Kopf gestellt. Innerhalb weniger Tage habe ich mich von all meinen Träumen verabschieden müssen, kurzfristig, mittelfristig und wohl auch langfristig. In meinem messerscharfen autistischen Realismus hatte ich schon geahnt, dass dieses Jahr nichts mehr so ablaufen wird wie ursprünglich erwartet. In einem Wutanfall hab ich meine geographische Österreichkarte von der Wand gerissen und entsorgt. Mein Bewegungsradius war innerhalb weniger Tage auf Wien geschrumpft, und wegen dem Öffinutzungsverbot auf wenige Kilometer außerhalb der Wohnung, die ich – untrainiert – mit dem Rad erreichen konnte. Ich hing alle Kalender ab und legte sie außer Reichweite aufs Regal, den Anblick von Urlaubsdestinationen ertrug ich nicht. Am Tag der Lockdownverkündigung war zudem meine Uhr stehen geblieben, ich wechselte erst zwei Tage später die Batterien aus. Die Uhrzeit schien auf einmal so sinnlos. Meinen Terminkalender hab ich auch entsorgt, gut, ausnahmsweise bereue ich das, denn da stand auch ein wichtiger Arzttermin darin, den ich gerade nicht mehr auffinden kann. Continue reading
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