Auto- und Öffiwanderziele in Salzburg-Umgebung

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Blick vom Schwarzerberg bei Golling Richtung Salzachtal, links Untersberg, rechts Osterhorngruppe

Ohne Auto scheiden für mich etliche Ziele in der nahen Umgebung aus, allen voran die Kalkstöcke Hagengebirge, Tennengebirge, Göllmassiv und weite Teile der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen, zumindest als Tagestour. Die Anreise mit Bus & Bahn ist umständlich oder überhaupt nicht machbar.

Hier eine Auswahl an Zielen, die ich ohne Auto schwer oder gar nicht innerhalb eines Tages erreichen kann:

  • Hochstaufen und Hinterstaufen, Parkplätze bei der Niederalm (Listwirt), Jochberg, sowie nordseitig Adlgaß, Öffifahrer: lange Zustiege ab Piding, Bad Reichenhall-Bf/Kirchberg, Weißbach/Alpenstraße
  • Hagengebirge, Anstieg zum Tristkopf (2110m), Bluntautal
  • Tennengebirge, Zustieg vom Pass Lueg
  • Trattberg, Parkplatz Hintertrattbergalm
  • Schlenken/Schmittenstein, Parkplatz Zillreith
  • Einberg (1688m), Parkplatz Wegscheid (Mautstraße zur Postalm)
  • Gaißau im Sommer
  • Postalm generell (schlechte Busanbindung)
  • Schafberg, (umständliche Erreichbarkeit St. Wolfgang und Unterach/Attersee)
  • Hochplettspitze (Unterach/Attersee schlecht mit Bus erreichbar)
  • Sonntagshorn/Loferer Alm/Loferer Steinberge – Bus taleinwärts zu spät und talauswärts zu früh (= zu kurzes Zeitfenster)
  • Annaberg/Lammertal – lange Anreise mit Bus

Und hier eine Auswahl an Zielen, die ich seit 2017 öffentlich angefahren bin:

  • Hochglocker bei Schwarzach-St.Veit, Abstieg nach St. Johann/Pongau
  • Högl über Hammerau
  • Sausteigen über Maishofen, Abstieg nach Saalfelden
  • Katringebirge ab Strobl, Abstieg nach Bad Ischl
  • Kneifelspitze und Almbachklamm, Abstieg Berchtesgaden
  • Fibling ab Hof, Abstieg Fuschl am See
  • Toter Mann & Götschen ab Hintersee bei Ramsau, Abstieg Bischofswiesen
  • Untersberg ab Glanegg, Abstieg Marktschellenberg
  • Teisenbergüberschreitung von Hammer nach Piding
  • Ristfeuchthorn ab Schneizelreuth, Abstieg Thumsee
  • Hochkönig via Arthurhaus
  • Schwalbenwand ab Saalfelden, Abstieg Zell am See
  • Kolomansberg & Irrsberg ab Mondsee, Abstieg Straßwalchen
  • Schwarzerberg ab Unterscheffau, Abstieg Golling
  • Roßbrand via Radstadt
  • Überschreitung Alpenberg ab Kammer-Schörfling nach Pinsdorf
  • Ostpreußenhütte ab Pfarrwerfen (Schneeschuhe)
  • Schwarzenegg ab Hüttau (Schneeschuhe)
  • Breitenberg ab Abersee (Schneeschuhe)
  • Haunsberg ab Pabing
  • Lidaunberg ab Hof, Abstieg Fuschl am See
  • Almkogelrunde ab St. Gilgen
  • Müllnerhorn ab Bad Reichenhall-Kirchberg
  • Gamskogel ab Kufstein
  • Faistenauer Schafberg ab Hintersee, Abstieg Zwölferhorn (Gondel)
  • Tannberg & Buchberg ab Neumarkt-Köstendorf, Abstieg Mattsee
  • Auernig via Mallnitz-Obervellach
  • Großes Hundhorn ab St. Martin bei Lofer, Abstieg Hintersee/Ramsau

sowie 42 Gaisberg-Besteigungen auf unterschiedlichen Varianten.

Wie man sieht, ist doch einiges möglich, wenn man das Kartenwerk und die verfügbaren öffentlichen Anbindungen anschaut und sich Gedanken macht.

Mehr Ideen und Anregungen gibt es beim Alpenverein Salzburg sowie in meinem Tourenbuch.

Abends am Salzburger Hauptbahnhof

Mich stören nicht die Obdachlosen, auch nicht die Betrunken, die Sinti und Roma, die scheinbar am Bahnhof leben, die sich unbequem auf ein Gestänge setzen müssen, weil man die wenigen Sitzgelegenheiten so konstruiert hat, dass sich niemand mehr hinlegen kann. Mich stört weniger die Trostlosigkeit des Platzes an sich, die Kälte in der Bahnhofshalle, die durch die modernisierte Dachkonstruktion luftig und nicht hermetisch abgeriegelt von Wind und Wetter ist, wo man sich auch im Winter nicht länger aufhalten möchte als unbedingt nötig.

Mich stört vor allem die schlechte öffentliche Anbindungen abends am Wochenende, wenn die S-Bahn nur alle halbe Stunde fährt und der 2er Richtung Maxglan nur alle 20min. Die Railjets von Wien kommend haben Ankunftszeit 18.48, oft zwei bis fünf Minuten später. Der Bus nach Maxglan fährt planmäßig 18.52, aber je länger die Intervalle, desto größer die Gefahr, dass er zu früh abfährt, was mir schon mehrfach passiert ist. Das heißt für mich dann, zwanzig Minuten warten auf einen Bus, der zwischen Bahnhof und Flughafen pendelt und entsprechend oft überfüllt ist, ganz zu schweigen von den vielen Eltern mit Kinderwägen, die vom Bahnhof in den Stadtteil Lehen wollen. Egal, wo ich stehe, ich bin im Weg. Mit Wanderrucksack und Stecken wirds noch schwieriger. Zwanzig Minuten also am Bahnsteig warten, wo kein Rauchverbot existiert bzw. nicht kontrolliert wird. In zwanzig Minuten habe ich gefühlte zwanzig Mal die Position verändert, um Rauchern auszuweichen. Dann ist nie klar, wo der Bus genau halten wird, ob der vorausgehende Bus vorher noch abfährt oder noch stehen bleibt. Also vor, zurück, vor, zurück. Gedrängel um freie Plätze. Zehn Minuten Fahrt, aber dann bin noch immer nicht zu Hause, sondern muss noch zehn Minuten hatschen. Vierzig Minuten nach Hause also, mit dem Taxi sinds gute zehn Minuten. Dafür zahle ich also die Jahreskarte, um genervt und erschöpft nach Hause zu gelangen, oder zehn Euro extra für ein Taxi zu blechen. Die Taxifahrer wiederum leben großteils auch in Salzburg und beklagen sich selbst über den öffentlichen Verkehr, auch wenn sie davon profitieren, gerade zu den Randzeiten, die in Großstädten noch zur Rush Hour zählen würden (6-8, 18-20).

Genau deswegen braucht Salzburg Alternativen zu den bestehenden Busanbindungen. Das finge schon damit an, reine Ausstiegsstellen am Bahnhof zu errichten, weil die bestehenden Bussteige nicht mehr ausreichen – es passen ja nur maximal zwei Busse auf einen Steig. Das ginge weiter damit, die Stieglbahn unterirdisch bis zum Flughafen zu verlängern, um eine individualverkehrsunabhängige Anbindung zu schaffen und die Innsbrucker Bundesstraße bzw. Ignaz-Harrer-Straße zu entlasten. Und das würde darin gipfeln, die Takte auch in den Früh- und Abendstunden zu erhöhen, gerade auch am Wochenende, wenn viele Touristen und Tagesgäste unterwegs sind, die ihr Auto auch mal außerhalb der Innenstadt stehen lassen könnten. Aber selbst unter schwarzgrünpink wird das vorerst ein Wunschtraum bleiben, vielleicht ziehe ich eines Tages nach Salzburg zurück, wenn es keine reine Autofahrerstadt mehr ist.