Wenn es Dir nicht gut geht und Du Suizid-Gedanken hast, bitte rufe hier an:
- 142 (Österreich, Erwachsene)
- 147 (Österreich, Kinder und Jugendliche)
- 143 (Schweiz, Erwachsene)
- 147 (Schweiz, Kinder und Jugendliche)
- 116 123 (Deutschland, Erwachsene)
- 116 111 (Deutschland, Kinder und Jugendliche)
- bzw. wende Dich an das Kriseninterventionszentrum Österreich bzw. Diakonie (beide auch Fremdsprachen)
- die-boje.at (Kinder und Jugendliche, Wien)
- Gesprächsinsel Freyung 6A, 1010 Wien
- Sozialpsychiatrischer Notdienst Wien (alle Altersgruppen)
Wer nicht gerne telefoniert: Chatberatung Telefonseelsorge (Österreich)
Schattenfamilien und allein lebende Menschen (“vulnerable Gruppen”)
- Rita Rubin: The COVID-19 Pandemic Rages on for People Who Are Immunocompromised (27.04.22)
- Luisa L’Audace: Wir werden nicht zufällig vergessen (10.04.22)
- Neue Covid-Test-Verordnung mit etlichen Ausnahmen, Ampel bleibt rot (31.03.22)
- Andreas Babler: Corona-Politik: Ein Schlag ins Gesicht (21.03.22)
- Vergessene Schutzbefohlene: Regierung entzieht Kindern und Vulnerablen den letzten Schutz und gefährdet alle (17.03.22)
- Durchwurschteln von Tag zu Tag: Wie es Menschen geht, die kein Corona bekommen dürfen (12.03.22)
- Schattenfamilien und Risikogruppen – Zerrieben zwischen Selbstschutz und Gaslighting (09.03.22)
- Colette M. Schmidt: Auf der MS Darwin (27.02.22)
- Colette M. Schmidt: Die im Schatten sieht man nicht: Vulnerable Menschen in der Pandemie (19.02.22)
Psychische und soziale Folgen
- John Haas: Die Psyche wird weiterhin sträflich vernachlässigt (16.06.22)
- Judith Kohlenberger: Omikron-Welle: Eh schon alles wurscht? (12.01.22)
- Epidemiologist on why ‘pandemic shaming’ isn’t working (19.12.20)
- COVID-19 und die normale Grippe: Eine verharmlosende Gleichsetzung (08.02.21)
- Sprach- und Kulturprobleme bei der Pandemie-Bekämpfung, Kommentar von Judith Kohlenberger (Institut für Sozialpolitik)
- Studie: Menschen, die keinen Mundschutz tragen, haben soziopathische Tendenzen (09.09.20)
- ‘We are living through the first economic crisis of the Anthropocene’ (07.05.20)
- Natascha Strobl: Sozialdarwinismus – der Hass auf alles Schwache (30.04.20)
Individuelle Bewältigung der Situation

Reife Abwehrmechanismen:
- Rationalisierung oder Intellektualisierung, z.B. während einer Pandemie Wissen zu sammeln, um dadurch Ängste weniger zu spüren
- Alle Arten einer humorigen Verarbeitung
- Altruistische Handlungen (Solidaritätsbekundigungen während der ersten Zeit der Pandemie)
Unreifere Abwehrmechanismen:
- Dinge verleugnen oder verschieben (z.B. “eh nicht so schlimm, nur ein Schnupfen”)
- Aggressionen auf die Situation an sich, auf die Regierung an einer konkreten Person festzumachen, die man gerade als “Corona-Sünder” enttarnt hat.
Sehr unreife Abwehrmechanismen:
- Projektionen: eigene innere Regungen einer anderen Person/Gruppe zuzuschreiben (v.a. Verschwörungsgruppen)
- projektive Identifikation: Das Gegenüber parkt bestimmte Projektionen so ”geschickt”, dass man selbst beginnt, sich der Projektion entsprechend zu verhalten (z.B. wenn man sich in einer Begegnung scheinbar grundlos sehr aggressiv/sehr ausgelaugt fühlt oder auch verhält)
In einer Krise wie jetzt können auch an sich relativ stabile Menschen viel leichter (zeitweilig) unreifere Abwehrmechanismen wählen. Wenn allerdings die Regierung und weite Teile Gesellschaft so ein irrationales Verhalten (inmitten am Höhepunkt der OMICRON-Welle Maskenpflicht abschaffen) zeigen, deutet das auf kollektive Verleugnung hin oder auf eine Art projektive Identifikation mit den lauten “Maßnahmen-Gegnern” (Quelle: Sophie W., Psychotherapeutin, 13.02.22)
- Jessica Wildfire: You’re not a fearmonger. You have sentinel (19.12.22)
- Katie Camero: If You Think The Pandemic Is Over, You May Be Part Of The Problem (14.12.22)
- Ellen McCarthy: For those still trying to duck covid, the isolation is worse than ever (26.10.22)
- Felicitas Bergmann: “Corona ist vorbei” und “Sie können die Maske ruhig abnehmen” – warum handelt die Mehrheit der Menschen angesichts explodierender Infektionszahlen so irrational? (16.10.22)
- Why Do They *Think* That? (09.10.22)
- Paul Schuberth: Infektionsschutz als Krankheit? (09.10.22)
- Margarete Stokowski Sozialstress nach der Pandemie: Gegen den Post-Corona-Burn-out (08.06.21)
- Corona nervt: Ein Plädoyer, mit sich und anderen gnädiger zu sein
- Wie man seine eigene Psyche schützen kann in den kommenden Wochen und Monaten
- Leo Faltlin: Kontakte in Zeiten der Pandemie – Miteinander reden
- Anleitung psychische Gesundheit während Corona von Leonard Schildbach
- Psychologische Tipps zum Umgang mit der Krise
- Informationsblatt: Wie Sie häusliche Isolation und Quarantäne gut überstehen
Trauma
- Vortrag und Interview mit Kinderpsychiater Dr. Dierssen (04.11.20) – über Gewalt gegen Kinder, Risikofamilien: Pandemie als kollektives Trauma?
- Corona in Italien: Wie Menschen in Bergamo mit dem Trauma kämpfen (25.09.20, NZZ)
Verschwörungsmythen begegnen
- Entspannt in die Barbarei (27.01.21)
- Wie man mit Impfskeptikern im Freundes- und Familienkreis umgeht (Übersetzung, 17.10.21)
Folgen der Pandemie und des politischen Versagens
- Geweniger et al., Mental health of children with and without special healthcare needs and of their caregivers during COVID-19: a cross-sectional study
- Jennifer Abbasi: Pushed to Their Limits, 1 in 5 Physicians Intends to Leave Practice (30.03.22)
- Kinder- und Jugendpsychiater Hochgatterer: “Die lost generation ist Unsinn.” (06.03.21)
- “Wir sehen, dass Kinder mit zunehmender Länge des Lockdowns immer mehr ‘am Rad drehen’ “ (08.02.21)
- Krankenhaus Hall schließt Psychotherapie-Station, weil Personal für Covid19-Patienten gebraucht wird (10.11.20)
Umgang mit Angst
Angst ist als grundlegende Emotion wesentlich für menschliches Überleben, auch in modernen Zeiten. Angst soll Menschen helfen, die Ursache einer Gefahr auszuschalten oder ihr zu entkommen:
- Wir überprüfen, was wirklich zu befürchten ist.
- Wir reduzieren die Bedrohung, so gut wir können.
- Wenn dann immer noch Angst besteht, üben wir den Umgang mit der Angst, aber erst nach 1 und 2.
Fakt: Wenn ich über mein individuelles Risiko durch eine Infektion möglichst gut informiert bin, wenn ich mich schütze, so gut wie möglich, dann bleibt als letzte Aufgabe, die Angst zu bewältigen. Es geht aber zunächst immer um die Bewertung der realen Gefährdung und Initiierung von real erforderlichem Schutz.
Reale Gefährdung:
- schwere Verläufe durch Impfungen reduziert, Restrisiko bleibt
- Risikopersonen: Vorerkrankte, nicht impfbare Kinder etc. tragen nach wie vor ein hohes Risiko
- unkalkulierbare Risiken durch Long COVID und mögliche Folgeerkrankungen/Spätschäden
- wenn Familien/Alleinerziehende/Alleinstehende durch den “milden” Verlauf einer Infektion vorübergehend in Schwierigkeiten kommen, sich selbst oder die Kinder noch gut zu versorgen, wirkt das potentiell traumatisierend
Bestmöglicher Schutz:
- Schutz der Einzelnen vor einer Infektion ist v.a. abhängig von den Schutzmaßnahmen des Staates, die für alle verbindlich sind, bzw. von staatlichen Regelungen (z.B. Präsenzpflicht)
- Menschen mit begründeter Angst vor Infektion, eingeschränkten Möglichkeiten sich eigenverantwortlich zu schützen, öffentlich unzureichende Schutzmaßnahmen sind mit Tipps zur Angstbewältigung nicht allein erreichbar, das ist dann eine unzulässige Beschwichtigung und gesellschaftlich/politisch betrachtet höchst unethisch.
Wer Angst vor Corona hat, leidet nicht zwangsläufig an einer Angststörung. Wer wissenschaftliche Erkenntnisse zu tatsächlichen Risiken ignoriert und die Diskussion um staatliche Schutzmaßnahmen ausblendet, diffamiert Menschen fälschlich als psychisch krank. (Quelle: @sobicia, Ärztin und Psychotherapeutin, 20.02.22)
Impfpflicht – Debatte
- Impfpflicht oder nicht? Eine jahrhundertealte Debatte (27.11.21)
- Mai Thi Nguyen-Kim: Impfpflicht ist OK (14.11.21)
Troll-Dynamiken auf Social Media erkennen:
Die Hackerin ‘Nella’, die u.a. die beiden Täter ausgeforscht hat, die die Ärztin Kellermayr bedroht haben, hat eine Art “Manifest” rechter Trolle ausgemacht, wie der Diskurs auf Social Media systematisch zerstört werden soll. Es ist wichtig, diese Dynamiken zu erkennen, um keine Energie mit Usern zu verschwenden, die nicht an ernsthaften Diskussionen interessiert sind:
- Trolle folgen Personen mit Einfluss, um durch Antworten Reichweite zu generieren
- Sie gehen meist auf junge Frauen los (“klassische Opfer”) und beziehen bei Beleidigungen die Familie mit ein
- Sie benutzen Hashtags, um Gleichgesinnte anzulocken (“Shitstorms”) und labile Personen auf ihre Seite zu ziehen, Hashtags werden gezielt eingesetzt, um sie “trenden zu lassen”
- Sie versuchen Gegner dazu zu bringen, ihnen zu drohen, sodass sie gemeldet und gesperrt werden können.
- Sie verwenden Fake-Accounts mit Deinem Namen/Profilbild und versuchen Dich dann zu diskreditieren, auch auf anderen Plattformen.
- Sie benutzen authentische Profilbilder von Dir, um sie auf ihre abwertende Bilder zu montieren.
- Sie setzen selbst Rassismus- und Nazikeule ein, um “Gegner mit eigenen Waffen zu schlagen”, Provokation spielt zentrale Rolle, Vortäuschen von Ruhe und Höflichkeit, sie haben immer das letzte Wort
- Sie sprechen sich im Rudel ab (siehe Shitstorms) bzw. betreiben mehrere Fake-Accounts parallel
- Private Informationen als schwache Stelle, wodurch man angreifbar ist. Blockaden werden als Sieg gefeiert.
Ungeachtet des letzten Punkts: Die effektivste Waffe gegen Trolle – BLOCKIEREN, keine Reichweite/Bühne bieten, nicht in Diskussionen verwickeln lassen. Immer wieder überprüfen, auf welchen Listen man aufgeführt ist, um durch Blockade des Trolls aus der Liste zu verschwinden.
Gedenken an Lisa-Maria Kellermayr
- Devi Sridhar: A scientist in the public eye has taken her own life. This has to be a wake-up call
- Austria jolted by suicide of a doctor assailed for defending evidence-based Covid medicine (Codastory, Emily Schultheis)
- Fall Kellermayr: Nichtstun nicht weiter tolerieren (STANDARD, Nikolaus Forgó)
- Austrian doctors speak out after suicide of GP following Covid threats (The Guardian, Kate Connolly)
- Politiker, die sich weigern, ihren Job zu machen: Verantwortet euch endlich! (NeueZeit, Mati Randow)
- Tod einer Ärztin: Äußere Dämonen (STANDARD, Colette Schmidt)
- Wie Ärztin Lisa-Maria Kellermayr Opfer von Hass und Hetze wurde (Augsburger Allgemeine, Werner Reisinger)
- Nachruf auf Dr. Lisa-Maria Kellermayr: Eine Würdigung (Puls24, Corinna Milborn und Magdalena Punz)
- Nachruf: Lisa-Maria Kellermayr 1985–2022 (STANDARD, Colette Schmidt und Oliver Das Gupta)
- Nach dem Tod von Lisa-Maria Kellermayr: Wir müssen über mangelnde Fehlerkultur reden (Semiosis)
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