
Dom- und Residenzplatz flankieren die Kathedrale, deren Langhaus sich jeweils von seiner schmucklosen Seite mit schlicht eingezogenen Barockfenstern zeigt. Ursprünglich handelte es sich um eine dreischiffige romanische Basilika aus dem Jahr 774. Sie ist 1167 abgebrannt. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1628. Die Farbunterschiede rühren daher, dass die helle Frontseite aus Untersberger Marmor angefertigt wurde, das Langhaus hingegen aus Konglomerat (Sedimentgestein). Aus der romanischen Zeit sind nurmehr vier bronzefarbene Löwen aus dem 12. Jahrhundert erhalten, auf denen das 1321 entstandene Taufbecken ruht. Außerdem wird vermutet, dass der romanische Löwe vom Langenhof (Sigmund-Haffner-Gasse 16) vom ersten Dom stammt.
Vermutet wird gerne viel, wenn es um historische Überlieferungen geht. So auch bei den fälschlicherweise Katakomben genannten ehemaligen Versammlungsräume und Wohnstätten für Einsiedler-Mönche. Nicht nur bildet der Friedhof St. Peter einen krassen Kontrast zum prunkvollen Dom, sondern auch in der Helligkeit, weil er am Osthang des Mönchsbergs gelegen am Nachmittag bereits gänzlich im Schatten gelegen ist.
Auch beim Mönchsberg handelt es sich um Konglomerat, das aus Sedimenten entstanden ist, welche als Flussdelta ins Salzburger Becken abgelagert wurden. Hier befand sich ein eiszeitlicher See, dessen Tiefe man auf mindestens 65-100m schätzt, weil sonst der Georgenberg bei Kuchl nicht entstanden wäre. Die erste, in den Felsen gehauene Höhle beherbergt die 1178 eingeweihte Gertraudenkapelle:

Zumindest von der Form der schmalen Rundbogenfenster wäre ein karolingischer Ursprung des Mauerwerks nicht auszuschließen.
Nicht minder eindrucksvoll die Maximuskapelle aus dem Jahr 1172

Eremitorien von St. Peter
Auf diversen Seiten finden sich Vermutungen darüber, dass auch die “Katakomben” aus der Spätantike bis frühchristlichen Zeit stammen, also um 700 wie der ganze Friedhof bzw. das Kloster St. Peter entstanden sind. Belege dafür liest man allerdings keine. Widerlegt ist die Legende des Martyriums eines Heiligen Maximus im Jahr 477, dem die Kapelle geweiht ist.
Die erste Klosterkirche wurde um 696 errichtet, die heutige Stiftskirche St. Peter zwischen 1125 und 1143. Vom ersten Bau erhalten ist der Kirchturm, dessen Grundmauern noch von der ersten Kirche stammen, um 1400 erhöht wurde und 1756 den barocken Zwiebelturm aufgesetzt bekam.

Kirchturm von St. Peter
Er zeigt hinter dem barockisierten Eingangsportal Säulenkapitelle aus der karolingischen Zeit.

Im Inneren ist noch das ursprüngliche romanische Eingangsportal zu sehen.
Zu den ältesten Bauteilen zählt außerdem die romanische Marienkapelle (Veitskapelle), 1130 geweiht und 1319 als erste gotische Kapelle im Raum Salzburg umgewandelt.

Den romanischen Ursprung verraten die Rundbogenfenster, die romanischen Säulen und das Rundbogenfries.
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