Heute läuft also die Meldepflicht von SARS-CoV2 aus. Nur dank einer Änderung im Epidemiegesetz, der einzigen sinnvollen Änderung, geht die Überwachung der Abwasserdaten und Variantensequenzierungen weiter und wird auch veröffentlicht. Diese haben 1-2 Wochen Verzögerung bei Wiederanstiegen in der Bevölkerung (erst, wenn genug geschissen wurde, sieht mans im Abwasser) und werden nur bundesländergenau publiziert, ausgenommen Tirol. Das war es dann wohl auch, was öffentlich zur Verfügung steht: Keine täglichen Infektionszahlen mehr, keine Hospitalisierungsdaten oder Todesfälle. Gestorben wurde vorher anonym, künftig auch heimlich und leise. Zu LongCOVID gab es vorher schon keine aussagekräftigen Daten und künftig noch weniger, da nurmehr jeder fünfte positive Antigentest beim niedergelassenen Arzt per PCR-Test bestätigt wird. Am Wochenende wird es künftig nirgendwo mehr möglich sein, PCR zu testen, außer man hat Symptome und nervt die Ambulanzärzte im Spital, oder hat selbst ein PCR-Gerät zuhause und kann auswerten. Heute läuft nämlich auch in Wien das Gratis-PCR-Test-Angebot von Leadhorizon aus.
Ich hab schon am 09. Jänner 2021 erstmals die “get-there-itis” der Regierung kritisiert – sich fixe Zieldaten zu setzen, ab denen Maßnahmen abgeschafft werden statt auf die aktuellen Werte zu schauen. Die Regierung hat das die letzten Jahre perfektioniert. Einfach sukzessive die Datenqualität verschlechtern und die Statistik verschönern, dann sind die Werte am Ende so, dass sie die eigene Argumentation rechtfertigen. Wie schon in den vorherigen Blogtexten geschrieben und durch den letztmalig erscheinenden Bericht der Ampelkomission bestätigt, HABEN wir derzeit tatsächlich die niedrigsten Abwasserwerte seit etwa Sommer 2021. Wir wissen aber, dass das nicht so bleiben wird. Das Virus ist endemisch geworden, aber sorgt weiterhin für epidemische Wellen, und weil das weltweit geschieht, erreichen wir immer wieder einen pandemischen Zustand. Nur haben wir dafür ab dem Zeitpunkt der Wiederanstiege weder eine akkurate Surveillance noch die passenden Werkzeuge, um darauf zu reagieren. Wir leben in Österreich künftig nach dem Prinzip Schicksal, wie vorher bei RSV und Influenza, nun also noch mit dem Coronavirus dazu, das Gefäße und Organe im ganzen Körper schädigen kann.
Ich könnte mich jetzt darüber auslassen, was man alles hätte tun können, aber das hab ich schon so oft und Verantwortungsträger lesen mich sowieso nicht. Wie sieht meine persönliche Strategie aus für die kommende Zeit? Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst als Coronablogger seit Jahren mit stets gewachsener Leserschaft. Trotzdem muss ich dazu sagen, dass ich kein Mediziner, kein Epidemiologe, kein Virologe und auch kein Raumluftexperte bin. Ich kann mich irren und das, was ich hier als besten Mittelweg vorschlage, kann falsch sein oder nicht der Weisheit letzter Schluss.
Continue reading
You must be logged in to post a comment.