
Gefahrenstellen in Maxglan
In Bregenz und Salzburg ist der Radverkehrsanteil mit je 20 % österreichweit am höchsten (Stand: 2016). Klingt viel, im europäischen Vergleich ist es aber eher wenig. Hauptgrund dafür ist die mangelnde Infrastruktur. Salzburg besitzt an sich viele Radwege, die teilweise auch baulich von Fußgängerwegen und Straßen getrennt sind. Vom Salzachuferweg und allgemein in der Altstadt abgesehen hält sich das Fußgängeraufkommen sehr in Grenzen, sodass auch gemeinsame Fuß- und Radwege nicht ein Problem darstellen.
Viel gefährlicher empfinde ich die aufgemalten Radwege auf stark frequentierten Verkehrswegen. Dazu sind mir unlängst auf von mir häufig genutzten Routen folgende Gefahrenstellen aufgefallen:
[1] Kreuzung Innsbrucker Bundesstraße /Trautmannstraße
Früher ein durchgehender Radweg bis zur Kreuzung. Seit man vor kurzem den Fahrbahnbelag zwischen den beiden stadtauswärts gelegenen Tankstellen erneut hat, ist der Radstreifen auf beiden Seiten verschwunden. Stadteinwärts gibt es dagegen eine neue Abbiegespur Richtung Trautmannstraße, der Radstreifen endet kurz davor ohne Vorwarnung.
[2] Rochusgasse – Kurve im Bereich der Stieglbrauerei
Dasselbe Schicksal hat den Radstreifen im Kurvenbereich der Stieglbrauerei ereilt. Auch hier wurde der Straßenbelag erneut, dafür endet der Radstreifen stadteinwärts unmittelbar vor der engen Kurve. Die meisten Verkehrsteilnehmer schneiden die 90-Grad-Kurve so, dass ein Radfahrer keinen Platz mehr hat.
[3] Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen vor der Stieglbrauerei
Wenige Meter vorher besteht dagegen ein heroisch angelegter Radstreifen auf der Fahrbahn, obwohl sich die Fahrbahn durch eine Verkehrsinsel mit dem Überweg deutlich verengt. Hier passen definitiv keine Radfahrer und Autos oder gar Kleinlaster nebeneinander vorbei, schon gar nicht, nachdem jedes zweite Auto ein SUV ist. Als schwächerer Verkehrsteilnehmer fahre ich ganz links am Radstreifen oder gleich auf der Straße, damit hinter mir auch ja keiner auf die Idee kommt, mich an dieser Stelle zu überholen.
[4] Glansteg Seite Bindergasse
Ein Gefahrenaspekt wurde zum Glück schon im Spätsommer entfernt, nämlich ein sichtversperrender Baum auf einem Grundstück daneben. Dennoch bleibt die spitze Abzweigung Richtung Gasthaus Zur Einkehr schwer einsichtbar, zumal aus beiden Richtungen immer wieder Radfahrer kommen. Unverschämterweise darf genau im Einmündungsbereich beider Gassen unmittelbar vor dem Steg auch noch geparkt werden. Hier sollte ein striktes Parkverbot gelten.
[5] Kreuzungsbereich Pillweinstraße und Schwedenstraße
Hier kommt es häufig zur Missachtung der Vorfahrt und überhöhtem Tempo. Vor kurzem geschah dort ein Unfall, als ein von der Pillweinstraße (Einbahnstraße) kommender PKW mit einem aus der Schwedenstraße Richtung Maxglaner Hauptstraße fahrenden PKW zusammenstieß. Wenige Tage später am Abend schon nach einsetzender Dämmerung bretterten dort gleich zwei PKWs in Folge in hohem Tempo (> 60 km/h) von der Schwedenstraße kommend über die Kreuzung. Unmittelbar neben der Kreuzung befinden sich ein Park und eine Schule. Hier wären verschiedene Maßnahmen denkbar, neben Tempo-30-Schildern, Zebrastreifen, verkehrsberuhiger Zone auch bauliche Maßnahmen (Bodenschwellen). Ein Radstreifen ist hier zwar nicht explizit ausgewiesen, von der Maxglaner Hauptstraße kommend darf man aber die Busspur der Linie 27 mitbenutzen.
[6] Kreisverkehr Kugelhofstraße/Kendlerstraße/Rochusgasse
Der Kreisverkehr besteht – wohl eher provisorisch wie auch zwischen Neutorstraße und Moosstraße – nur aus einer kreisrunden Bodenschwelle. Das ist hilfreich für den Linienverkehr, wird aber von manchen Autofahrern ebenso ausgenutzt. Hier hatte ich beinahe einen Zusammenstoß, als ich in den Kreisverkehr einfuhr und ein PKW-Fahrer über die Insel fuhr und fast in mich hinein. Generell sehe ich Kreisverkehre als weitaus größere Gefahr als Ampelanlagen. Die Disziplin der Verkehrsteilnehmer lässt ja generell zu wünschen übrig. Der Blinker wird anscheinend nurmehr als lästiges Accessoir gesehen (gilt sowohl im Kreisverkehr als auch bei normalen Kreuzungen). Manche Autofahrer müssen auch unbedingt im Kreisverkehr überholen, was zu gefährlichen Situationen führt, wenn er abbiegen will und ich nicht.
Der gefährlichste Kreisverkehr überhaupt befindet sich an der Innsbrucker Bundesstraße, Ecke Siezenheimer Straße. Dieser ist mehrspurig mit zahlreichen Abbiegemöglichkeiten und Fuß- und Radstreifen. Für Fußgänger schon schwer zu antizipieren, wer abbiegt. Zwischendurch immer wieder Kolonnenverkehr und schwer einsehbare Bereiche zwischen stehenden Autos. Und auch bzw. gerade hier das Problem, wenn in den Radfahrer den Kreisverkehr einfahren. An solchen Stellen habe ich ANGST, deswegen vermeide ich diese Route grundsätzlich. Der Trend hin zu mehr Kreisverkehren macht es allerdings immer schwieriger, diese gänzlich zu umfahren. Wenn man flüssigeren Verkehr will, sollte man grundsätzlich Radweginfrastruktur sicherer anlegen und den öffentlichen Verkehr gleichzeitig ausbauen.
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