
Orchis militaris (Helm-Knabenkraut) am Wartberg, Ulrichskirchen (Weinviertel), 11. Mai 2020
Just thinking …wir laufen derzeit Gefahr, sehenden Auges in die Katastrophe zu gehen. Das kommt bekannt vor? Seit über 30 Jahren predigen das die Klimaforscher aufgrund des anthropogen verursachten Kohlendioxidausstoßes. Die Änderungspolitik war bisher zu halbherzig, denn die Folgen sind in den wenigsten Fällen unmittelbar, sondern langfristig, also weit über die Dauer einer Legislaturperiode hinaus. Verheerende Hochwässer wie 2013 gab es in der Menschheitsgeschichte schon öfter, Dürrezeiten wie die vergangenen Sommer werden nicht als Katastrophe wahrgenommen, weil die Mehrheit Sonnenschein und Hitze durchaus mag. Solange Lebensmittel günstig aus anderen Ländern importiert werden können, nimmt man die Missernten im Inland kaum wahr. Hitzerekorde wie im vergangenen Sommer sind bald vergessen, Waldbrände wie rund um Tschernobyl sind nur kurz in den Schlagzeilen. “Ausland” eben. Der im Flachland kaum existente Winter stört nur die nostalgischen Bewohner, nicht aber jene, die wegen der horrenden Heizkosten kaum ihre Miete zahlen können. Ein wärmer werdendes Klima scheint nicht zu stören, die Städter noch mehr als die ländliche Bevölkerung, doch es sind letztere, die zum Wasser sparen aufgerufen werden, deren Brunnen versiegen, die das Artensterben hautnah miterleben, die ihre Äcker künstlich bewässern müssen und die Heu zukaufen müssen, weil der Grasschnitt heuer wieder sehr mager ausfällt. Obwohl der Trend relativ eindeutig ist, fehlen klare Bekenntnisse der Regierung, die Folgen der Erdwärmung als größte Bedrohung des Wohlstands einzuordnen. Lobbypolitik ist eben wichtiger, so lange wie möglich die Augen vor der Wahrheit verschließen und so tun, als könnten wir ewig so weiterwurschteln.
Einen sehr ähnlichen Prozess erleben wir derzeit mit der Pandemie. Die Wissenschaftler warnen seit Wochen vor einer zweiten, viel größeren Welle und ziehen als historisches Beispiel die letzte vergleichbare Pandemie, die Spanische Grippe, heran. Auch damals hat man gelockert, im Herbst kam die vernichtende zweite Welle. Ist die große zweite Welle unvermeidbar? Müssen wir wieder in den Lockdown? Versetzen wir der Wirtschaft damit den Todesstoß?
Mein Optimismus ist aufgrund unserer Regierung begrenzt, das Grundlagenwissen der Bevölkerung hinsichtlich Ansteckungsrisiko, Immunsystem und Erkrankungsfolgen stark ausbaufähig, und zwar in allen Sprachen, sodass es alle mitbekommen, denn es müssen alle mithelfen, nicht nur die lieben Österreichinnen und Österreicher.
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